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Velko Kljaic: »Die können uns nicht schlagen!«

GWD Minden-Hannover geht Sonntag voller Zuversicht ins Rennen gegen den SC Magdeburg


Hannover-Minden (kru). »Wer keine Leistung bringt, sitzt sofort auf der Bank. Ich brauche keine Faulenzer und keine Spieler, die ihr Leistungspotenzial nicht optimal abrufen.« Klare Worte von Velimir Kljaic, dessen Handschrift als »harter Hund« Bundesliga-Kellerkind GWD Minden-Hannover in den bisherigen Trainingseinheiten und zwei Partien schon deutlich zu spüren bekam. So scheute sich »Velko« nicht, Routinier Tomas Axner in Pfullingen frühzeitig auf die Bank zu beordern.
Wenn es am Sonntag in der TUI Arena Hannover gegen den SC Magdeburg geht, dann rechnet man im GWD-Lager nicht nur mit 5000 bis 6000 Zuschauern. Kljaic: »Die können uns nicht schlagen! Die Jungs sind heiß und werden das auch zeigen.« Einzig die Trainingssituation ruft beim Kroaten Unbehagen hervor: »Mir stehen lediglich in zwei Trainingseinheiten ausreichend Spieler zur Verfügung, damit ich mit zwei Teams taktische Dinge erarbeiten kann. Hier muss Hotti Bredemeier tätig werden und zur Not aus den umliegenden Vereinen gute Spieler bei uns mittrainieren lassen.«
Ein großes Problem der Mindener ist nach Ansicht des neuen Coaches die Physis. Auch in Pfullingen schwanden in der Schluss-phase die Kräfte. Derzeit arbeitet Kljaic hauptsächlich daran, die Abwehr weiter zu stärken und vorn Verbesserungen durch mehr Wurfvarianten zu erzielen. So probiert er u.a. auch andere Spieler in der Deckungsmitte aus, »um Patti zu entlasten und ihm die Kraft für die wichtigen Phasen des Spiels zu erhalten.«
Gleiches gilt auch für Arne Niemeyer auf der »Indianer«-Position. »Er kann nicht 60 Minuten vorn und hinten die Hauptlast tragen. Irgendwann ist sonst die Luft raus.« Allerdings müssten die »Schwergewichte« im Team, wie Johannesson, Backovic oder Kouzelev, schneller auf den Beinen werden, »denn nur die Beine sind entscheidend für eine gute Abwehrleistung.«
Kljaic will mehr dosieren. »Wir können uns keine Auszeiten erlauben. In den meisten Fällen wird ein Spiel binnen fünf bis zehn Minuten entschieden. Da kann man sich alles kaputt machen. Niemand darf sich auf dem Parkett ausruhen.«
Den SC Magdeburg schätzt der GWD-Coach sehr hoch ein. »Eine Supertruppe. Allerdings oft mit zwei Gesichtern. Wir müssen dem ersten Druck standhalten und nicht sofort hinten liegen.« Daher müsse man den Angriffsaufbau des Gegners frühzeitig unterbrechen. »Da darf es keine fünf, sechs Ballstationen geben.« Und vorn fordert Kljaic, »dass wir den Ball schnell machen. Nur dann ergeben sich in der Magdeburger Deckung Löcher. Allein mit Körpereinsatz wird es sehr schwer.«

Artikel vom 30.10.2004