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Mittelalter-Spektakel im Sielpark

Veranstalter plant Freizeitpark unter gleichem Motto - Bad Oeynhausen Standort?

Von Claus Brand
Bad Oeynhausen (WB). Die Veranstaltungen haben einen gänzlich anderen Charakter. Identisch ist aber der Schauplatz des Geschehens. »Blaulicht live«, die Schau der Rettungskräfte und der Polizei, hat im Juni 2002 rund 20 000 Besucher angelockt. Am Wochenende 4. und 5. Juni 2005 wird es auf und um den Veranstaltungsplatz im Sielpark ein mittelalterliches Spektakel geben. Von der Größe her sei es durchaus mit der Freiluft-Veranstaltung im Zeichen des Blaulichts zu messen, sagte dem WESTFALEN-BLATT gestern Stadtsprecher Rainer Printz.

Auf die Stadt zugekommen und auf offene Ohren gestoßen ist mit der Idee Veranstaltungs-Manager Uwe Heiß aus Hessisch-Oldendorf. Bereits mehrfach hat er nach eigenen Angaben vergleichbare Großveranstaltungen auf die Beine gestellt. Über dieses Geschäft mit einzelnen Veranstaltungs-Wochenenden hinaus hat der 38-Jährige kühne Pläne. Er will einen mittelalterlichen Freizeitpark bauen. In einem ersten Schritt könnte der Grundstein dafür auf einer etwa vier Hektar großen Fläche gelegt werden, sagte Uwe Heiß, der auch eine Künstleragentur betreibt.
Er habe diese Überlegung und sein dahinter stehendes Konzept auch bereits im Bad Oeynhausener Planungsamt vorgestellt. Ein passendes Baugrundstück habe man ihm auf Anhieb nicht anbieten können, jedoch großes Interesse an dem Projekt bekundet. Heiß: »Bei der Investorensuche haben wir bereits gute Fortschritte gemacht.« Jetzt gehe es darum, ein geeignetes Areal zu finden. Auf seiner Internetseite werden die Anforderungen an das Gelände so umrissen: rund 250 000 Quadratmeter für den ersten sowie jeweils 100 000 für den zweiten und dritten Bauabschnitt. Unter dem Stichwort Infrastruktur werden die direkte Autobahn-Anbindung, die Bahn mit ICE-Anschluss, ein Flughafen in 50 Kilometer Nähe und 6 000 Einstellplätze als Kriterien genannt. Mit dem Anschluss an die A 2 und die A 30 biete Bad Oeynhausener gute Voraussetzungen.
»Bewerben Sie sich um den Standort für das einzigartige Freizeiterlebnis in Europa. Profitieren Sie und Ihre Region von der Dynamik des zauberhaften Mittelalters im Saga-Park«, ruft Heiß auf seiner Internet-Seite auf, sich mit einem Standort-Angebot um das Projekt zu bewerben. Beteiligen kann man sich an dem Vorhaben - so die Angabe im weltweiten Netz - bereits jetzt mit dem Kauf von virtuellen Steinen, Stückpreis 100 Euro. Eingezahlt wird auf ein Treuhandkonto, das ein Hamelner Rechtsanwalt verwaltet. Bei Realisierung des Saga-Parks vor dem 31. Dezember 2006 gehe der gezahlte Betrag an Initiator Uwe Heiß über und werde zur Realisierung des Freizeitparks verwendet. Sollte das Projekt bis zu diesem Termin nicht umgesetzt werden, erhalte der Stein-Käufer die 100 Euro pro Stein verzinst zurück.
Zu der geplanten Veranstaltung im Sielpark im kommenden Sommer sagte Heiß dem WESTFALEN-BLATT: »Es wird ein Ritter-Turnier geben, Robin Hood mit Bären-Show, eine mittelalterliche Modenschau und Eselreiten für Kinder.« Ebenso vorgesehen sei eine große Falkner-Schau, auch mit Adlern.
Nach Angaben der Stadt wird für den mittelalterlichen Markt Eintritt erhoben werden. Stadt-Sprecher Rainer Printz: »Mit einem Sichtschutz soll das gesamte Gelände versehen werden.« Dass von Bad Oeynhausener Seite voraussichtlich keine Feuerwehrkräfte für die Begleitung der Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden könnten, darauf habe man Heiß bereits bei den geführten Gesprächen hingewiesen. Rainer Printz: »Am Sonntag, 5. Juni, ist zeitgleich der Rose-Marathon. Die Strecke verläuft von Minden über Porta Westfalica und zurück. Etwa ein Viertel der Strecke liegt auf Bad Oeynhausener Gebiet.« Da könne man keine Einsatzkräfte entbehren.
www.saga-park.de

Artikel vom 29.10.2004