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Angriff beim Christkindllauf

Heiko Lewanzik sah bei TriSpeed Marienfeld keine sportliche Zukunft mehr

Von Gunnar Feicht
Marienfeld (WB). Nach seinem ersten Treffen mit den künftigen Teamkollegen ist Heiko Lewanzik zuversichtlich, dass er mit dem Wechsel zum SuS Stadtlohn die richtige Wahl getroffen hat. Wie das WESTFALEN-BLATT gestern exklusiv berichtet hatte, schließt sich der heimische Top-Triathlet Heiko Lewanzik dem Bundesligateam des SuS an, um in der Saison 2005 mit der nationalen und internationalen Elite der Dreikämpfer seine Kräfte zu messen.

Bereits am 16. Oktober bretterten die SuS-Triathleten zunächst gemeinsam mit Mountainbikes durch den Wald und starteten nachmittags beim Teutolauf in Lengerich-Hohne. Dass Lewanzik den 11,4-km-Cross gleich vor seinen künftigen Klubkameraden Christian Gertz, Stefan Zelle, Gerrit Völker und Jerzy Kasemier gewann, nahmen ihm die nicht übel: »Das war ein superlustiges Wochenende. Der Mannschaftsgeist ist toll, und ich bin bestens aufgenommen worden.«
Was nichts daran ändert, dass die jeweils fünf Startplätze für die Bundesliga-Rennen im neuen Jahr heftig umkämpft sein werden: »SuS hat einen ausgeglichen besetzten Kader, nicht zuletzt dank der Holländer und Engländer. Einen Stammplatz gibt's da nicht, aber ich sehe im Vergleich mit allen die Chance mich durchzusetzen«, sagt Lewanzik. Und genau diese Herausforderung hat er ja gesucht, nachdem er mit TriSpeed Marienfeld in dieser Saison nur im Mittelfeld der zweiten Liga herum dümpelte. In allen Wertungsrennen lieferte der Student für Sport und Chemie das beste Resultat seines Teams ab, fünf Triathlon-Wettkämpfe beendete er im Saisonverlauf als Sieger.
»Wenn die eigene Mannschaft dann Probleme hat, einen vierten Mann aufzubieten, um in die Liga-Wertung zu kommen, ist das einfach frustrierend«, sah Lewanzik bei TriSpeed keine sportliche Zukunft mehr. Der Unterschied zum »Sparkassenteam SuS Stadtlohn«: »Da wollen alle unbedingt in die Mannschaft - und das pusht jeden einzelnen in seinen Anstrengungen.«
Deshalb darf sich Lewanzik auf den Lorbeeren seiner bisher erfolgreichsten Saison nicht ausruhen. »Den nahezu perfekten Wettkampf hatte ich in Hückeswagen«, hebt der Steinhagener eines von vielen Highlights hervor: Bei den NRW-Meisterschaften über die Mitteldistanz (2 km Schwimmen - 75 km Rad fahren - 20 km Laufen) kam er als 15. aus dem Wasser, nach der Radetappe als Dritter in die Wechselzone und belegte am Ende Platz zwei, nur 69 Sekunden hinter dem zur nationalen Spitze zählenden Robert Forster (Witten). Eine Woche später wurde der Blondschopf Dritter der NRW-Titelkämpfe über die olympische Distanz (1,5-40-10 km).
Steigerungen in allen drei Disziplinen prägten die Saison, wobei Lewanzik die abschließenden 10 km oft unter 34 Minuten lief und die 20 km in Hückeswagen in 1:11 Std. herunterspulte. Dies alles, obwohl er vor Saisonbeginn wegen Achillessehnenbeschwerden wochenlang kaum trainieren konnte. Den Sprung nach vorn führt er auf sein intensives Wintertraining zurück. Und das wird sich in den kommenden Monaten mit dem Ziel Bundesliga noch intensiver gestalten: Neben Mountainbike-Touren, vielen Radkilometern »auf der Rolle« und langen Läufen stehen regelmäßige Wasser-Einheiten mit den Leistungsschwimmern des SC Steinhagen-Amshausen und Schweiß treibende Stunden im Uni-Kraftraum an. Das erste Wettkampfziel stellt sich noch im alten Jahr: »Beim Wiedenbrücker Christkindllauf greife ich meine 10-km-Bestzeit an. Die 31:19 vom Vorjahr sollen diesmal fallen.«

Artikel vom 29.10.2004