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Das Wort zum Sonntag

Von Horst Stothfang


Zum Reformationstag
Reformation heißt Umgestaltung, Erneuerung. Das war es auch, was Martin Luther am 31. Oktober 1517 mit seinen 95 Theesen bewirken wollte. Es sollte über Veränderungen nachgedacht werden, er wollte eine öffentliche Diskussion anregen. Er wollte seine Kritik an der Kirche nicht mit sich allein ausmachen, sondern Missstände anprangern und Traditionen erneuern. Dass dies zu einer Spaltung der Kirche führen würde, konnte Luther nicht vorhersehen.
Wenn wir heute diesen Gedenktag begehen, sollten unsere Gedanken auch dahin gehen, wie unverständlich es doch ist, dass die Christenheit die Trennung immer noch nicht überwunden hat. Alle Anstrengungen der Kirchen sollten darauf hinaus laufen, Wege und Möglichkeiten für eine christliche Einheit zu suchen und zu finden.
Reformation heute bedeutet aber auch, sich nicht abzuwenden, wenn wir mit manchen Inhalten und Traditionen nichts mehr anfangen können, sondern darüber zu streiten und zu verändern. Auch kann uns dieser Tag daran erinnern dass Kirche nie vollkommen und fertig ist, sondern immer wieder der Erneuerung bedarf. Es ist sicher gut und notwendig, sich darüber Gedanken zu machen, so schwierig es auch sein mag.

Artikel vom 30.10.2004