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Grönemeyer für »liebevolle Medizin«

Volksbank Westenholz ist sehr gut aufgestellt - Zuwachsraten überdurchschnittlich

Westenholz (WV). Als Kind hatte er panische Angst vor Spritzen. Heute ist er einer der renommiertesten Ärzte Deutschlands und Vater der Mikrotherapie: Professor Dietrich Grönemeyer hielt auf der sehr gut besuchten Generalversammlung der Volksbank Westenholz ein leidenschaftliches Plädoyer für »liebevolle Medizin zwischen Hightech und Naturheilkunde«.

Während sich Parteinvertreter über Kostendruck im Gesundheitswesen und Patientengebühren streiten, präsentierte der Wissenschaftler der Privat-Universität Witten/Herdecke den Mitgliedern vergangene Woche im Gasthof Lütkewitte seine Vision: Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Nicht der Blick durch die Kostenbrille dürfe dominieren, sondern die Schaffung und Erhaltung von Lebensqualität - besonders auch im Alter. »Im Zentrum des medizinischen Handelns müssen wieder die Patienten und nicht Formulare stehen«, mahnte Grönemeyer, Bruder des Popmusikers Herbert.
Sein Ziel ist die Gesamtschau von Körper und Seele für die medizinische Anthropologie. Grönemeyer wünscht sich einfühlsame Ärzte, die sich vorstellen können, welche Höhen und Tiefen Kranke durchleben. »Der gute Hausarzt ist Dreh- und Angelpunkt, seine persönliche Beziehung zu den Patienten schafft die Basis. Zuwendung und Barmherzigkeit braucht der Patient«, so der Mediziner.
Andere einfache Thesen Grönemeyers: »So wenig wie möglich, so viel wie nötig« und »vom Leichten zum Schweren« bei der Einnahme von Medikamenten. Für die großen Krankheitsbilder wie Krebs, Herz- und Kreislauferkrankungen oder Rückenproblemen stellt er sich eine stärkere Zusammenarbeit der Diagnostiker, Spezialisten und Rehabilitationsmediziner vor. Grönemeyer untermauerte seine Ziele mit handfesten, ökonomischen Argumenten: In Zeiten schwindender Arbeitsplätze biete die alternde Gesellschaft Chancen für neue Jobs.
Vor dem Referat des Wissenschaftlers hatten die Vorstandsmitglieder Josef Köckerling und Eduard Buschherm der Versammlung die Zahlen des Geschäftsjahres 2003 vorgestellt. Danach steigerte die Volksbank ihre Bilanzsumme um 6,2 Prozent auf 34,34 Millionen Euro und liegt mit ihren Zuwachsraten deutlich über dem Durchschnitt. »Wir sind mit der Entwicklung unserer Bank sehr zufrieden. Besonders im Vermittlungsgeschäft haben wir im vergangenen Jahr erfolgreich gearbeitet«, bilanzierten die Vorstände. Mit ihren elf Mitarbeitern erwirtschaftete die Bank einen Jahresüberschuss in Höhe von 212 017,17 Euro. An ihre 1 464 Mitglieder schüttet die Volksbank Westenholz daraus durch Beschluss der Generalversammlung eine Dividende in Höhe von acht Prozent aus. Der Rest des Bilanzgewinnes fließt in gesetzliche und freie Rücklagen.
Die unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Börnemeier tagende Generalversammlung genehmigte Jahresbericht und Prüfungsergebnis. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Dass die Mitglieder mit dem eingeschlagenen Kurs ihrer Bank zufrieden sind, bekräftigten sie mit der einstimmigen Wiederwahl des Aufsichtsrates Hans Lütkewitte. Die Volksbanker ehrten außerdem langjährige Mitglieder: Ein halbes Jahrhundert Mitglied in der Genossenschaft sind Bernhard Hansel, Hubert Beine, Bernhard Schrautemeier, Johannes Küsterameling und Hubert Rolf, der 42 Jahre Vorstandsmitglied war.

Artikel vom 04.11.2004