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Max bremst Autofahrer aus

Skulptur an der Weststraße weist auf Tempo 30 hin


Werther (dh). Wo »Max, der wilde Reiter« auftaucht, wird nicht nur Tempo 30 geritten, sondern auch gefahren. Gestern Nachmittag haben Anwohner der Weststraße am Straßenrand eine Skuluptur aufgestellt, die rasante Autofahrer ausbremsen soll.
Schilder oder Markierungen auf der Fahrbahn nützen schon lange nichts mehr. Das ist vor allem den Kindern und Eltern aufgefallen, die nicht nur den Nachbarschaftstreff der Gemeinwesenarbeit »Weststraße/Wertherberg« der Arbeiterwohlfahrt, sondern auch das AWO-Spielmobil auf dem Spielplatz an der Weststraße regelmäßig besuchen. »Wir wollten etwas Auffälliges aufbauen, um die Raser wachzurütteln«, sagt Susanne Sonder, Leiterin des Spielmobils »Lollipop«.
Drei Tage haben etwa zwölf Kinder und Jugendliche als Abschluss der Spielmobil-Zeit an »Max, dem wilden Reiter« gewerkelt. Aus Schrott und Sperrmüll haben sie eine lebensgroße Figur gezaubert, die mit Schildern wie »Fahr langsam« oder »30« auf die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Weststraße hinweist.
Ein Bock aus einer Turnhalle dient dem wilden Reiter als Pferd, aus einer Schwimmnudel haben die Kinder und Jugendlichen die Beine geformt. Stuhlbeine dienen als Arme, ein alter Lampenschirm als Kopf sowie ausgediente Küchenschüsseln als Bauch und Rücken.
»Fahr langsam - das ist eine klare Aufforderung, die hoffentlich funktionert«, sagt Iris Brodrecht, Leiterin des AWO-Nachbarschaftstreffs. Einige Autofahrer hätten beim Erblicken der Figur tatsächlich schon den Fuß vom Gas genommen. Jetzt hoffen die Initiatoren nur, dass kein Gewohnheitseffekt eintritt und der Bleifuß mit der Zeit wieder schwerer wird.
Standfestigkeit hat der »Cowboy von der Weststraße« auf jeden Fall. »Wir haben Max und sein Pferd fest im Boden verankert«, sagt Susanne Sonder.

Artikel vom 29.10.2004