29.10.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hier treffen sich Fußballer gern

Günter Fistelmann legte vor 50 Jahren den Grundstein des Sportgeschäfts

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Goldene Schuhe? Wer trägt goldene Sportschuhe, fragt sich der staunende Laie. »Junge Fußballer«, erklärt Margret Diekmann vom Sporthaus Fistelmann. Für die Goldedition von Nike, jüngster Schrei auf dem Sportschuhsektor, »haben wir Kunden«, sagt sie weiter. Einer davon ist Mehmet Yozgatli, Spieler bei Fenerbahce Istanbul. Er deckte sich nicht zum ersten Mal in Enger bei Fistelmann ein.

Er kommt hin und wieder und nimmt dann gleich ein Paar neue Schuhe mit. Oder DFB-Schiedsrichter Walter Eschweiler (Köln). Er kleidete sich im Sporthaus Fistelmann ein. Der im HSV-Vorstand tätige Bernd Wehmeyer kam ebenso wie David Odonkor oder Philipp Heithölter von Arminia Bielefeld.
Doch für das Sporthaus stehen nicht die Namen im Vordergrund. »Wichtig sind die Kunden, die Sport treiben und Hauptsache, sie treiben Sport«, betonen Annette Aßbrock und Margret Diekmann, die beide das Geschäft leiten und mit dem Team von Verkäufern jetzt auf das 50-jährige Bestehen des Sporthauses blicken.
Sich zu erinnern, fällt den Beteiligten leicht: Es sind so viele Bilder aus vergangenen Jahren aufbewahrt, dass mehr als eine Stellwand damit bestückt werden kann. Günter Fistelmann war 1951 in das Geschäft von Bernhard Wilke eingestiegen. Erste große Anschaffung war ein Firmenfahrrad. 1954 übernahm Fistelmann als Schuhmachermeister von Johanne Wilke das Schuhgeschäft mit Reparaturwerkstatt am Minden-Weseler-Weg 118. Fistelmann und seine Frau Erna bauten am Minden-Weseler-Weg 126 vier Jahre später ein eigenes Geschäftshaus mit Werkstatt. 1969 begann die Kooperation mit Adidas, 1975 wurde das Geschäft erweitert; 1981 kam Tochter Annette Aßbrock ins Geschäft und übernahm es 1991 zusammen mit ihrer Schwester Margret Diekmann vom verstorbenen Vater.
Beide Töchter gestalteten das Sortiment neu und konzentrierten sich auf den Sportbereich. Das führte dazu, dass sich das Sporthaus über die Grenzen der Stadt hinaus einen Namen machte, dass beliebte Marken geführt werden, die von Kunden und Vereinen geschätzt werden. Sportler, die in kleinen Nachbarverein anfingen, bleiben dem Sporthaus treu, selbst wenn sie längst in der Bundesliga spielen. »Fußball ist hier immer noch zu Hause«, freuen sich Diekmann und Aßbrock.
Nächste Woche gibt es wegen des Jubiläums besondere Angebote bei Fistelmann. Außerdem beteiligt sich das Geschäft am verkaufsoffenen Sonntag in Enger.

Artikel vom 29.10.2004