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Mundhenk in Dessau dabei

Spenger Torwart hätte auch gegen Berlin spielen dürfen

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Der TuS Spenge kann im kommenden Auswärtsspiel am Sonntag beim Tabellenletzten Dessauer HV definitiv wieder mit Torwart Carsten Mundhenk auflaufen. Beim 28:25-Sieg gegen Berlin wurde der Keeper nach seiner roten Karte als Trainer der Reserve vorsichtshalber geschont.

Inzwischen hat sich die Version, die der sportliche Leiter Horst Brinkmann nach vielen Telefonaten kurz vor der Partie bereits mitgeteilt hatte, endgültig bestätigt. Mundhenk war aufgrund des Eintrags der Schiedsrichter im Spielberichtsbogen (»unsportliches Verhalten«) nur als Trainer für das weiter laufende Spiel der zweiten Mannschaft disqualifiziert und hätte anschließend selber spielen dürfen, was den Verantwortlichen allerdings aufgrund der unter Zeitnot eingeholten Aussagen zu riskant erschien. Hätten die Schiedsrichter eine »Beleidigung« notiert, wäre Mundhenk automatisch auch als Spieler gesperrt gewesen. »Ich ärgere mich selber, dass ich die Beherrschung verloren habe, das darf mir nicht passieren«, meinte Mundhenk zu seiner roten Karte und war nach dem Sieg seiner Mannschaftskameraden gegen Berlin natürlich heilfroh. »Natürlich reagiert man meist erst, wenn so eine kuriose Situation entstanden ist. Aber wir werden jetzt noch einmal auf unsere spielenden Trainer einwirken, sich an der Linie zusammenzureißen«, spielt Horst Brinkmann darauf an, dass im Zweitliga-Team mit Jan Rüter (A- und B-Mädchen), Rene Vasek (A-Jugend) und Thomas Zeller (B-Jugend) drei weitere Trainer des TuS Spenge spielen.
Mit etwas Abstand war die Aufregung um Mundhenks rote Karte nach dem Abpfiff schnell verflogen. »Ich bin froh, dass wir nach zwei Heimniederlagen wieder zu Hause gewonnen haben. Es ist uns leider nicht gelungen, den Vorsprung klarer auszubauen, aber zum Glück hat Jan Rüter sein Herz in die Hand genommen«, lobte Trainer Walter Schubert seinen Rückraumspieler. Rüter wird noch eine ganze Weile die Position von Marco Steffen einnehmen müssen, der zwar nach eigener Aussage ungeduldig an seinem Comeback arbeitet und gute Fortschritte macht, aber noch keinen Zeitpunkt für eine Rückkehr nennen kann.
Ein paar Wochen wird auch noch Linksaußen David Friedhof zuschauen müssen, der nach Trainingsbelastungen noch Schmerzen in seinem lädierten Knie verspürt. Glücklicherweise hat Stammspieler Michael Scholz bisher einen »echten Lauf«, so dass es auf Linksaußen auch keine Probleme gibt. Ob man den ehemaligen Nettelstedter in der nächsten Saison allerdings noch im Spenger Trikot sehen wird, bleibt abzuwarten. Der 34-Jährige wird Anfang 2005 Vater und erklärte gegenüber dem »Handballreport«, der Hallenzeitung des TuS Spenge, »beim Sport kürzer treten zu wollen«.

Artikel vom 27.10.2004