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Beim Düngen zählt die Dosis

Kommunen im Kreis bieten Bodenanalysen zur Nährstoffbestimmung an

Kreis Gütersloh (WB). Nicht nur beim Kochen kommt es auf die richtige Dosierung der Zutaten an. Auch im Garten sollte nicht nach Gefühl »gewürzt« werden. Ein Bodentest gibt dem Hobbygärtner Aufschluss darüber, welche Nährstoffe im Boden fehlen und wie er sie am besten ergänzt.

Mit der jährlichen Herbstaktion möchten der Kreis Gütersloh und seine Kommunen - mit Ausnahme Werthers - die Bodenuntersuchung als Standard-Methode für eine umweltschonende Garten-Düngung etablieren.
Mitmachen lohnt sich. Die Initiatoren der Aktion locken, wie in den vergangenen Jahren, mit Sonderpreisen für den Bodentest und einer gezielten Düngeempfehlung, die sie per Computer individuell für das Einzelergebnis erstellen. Interessierte Hobbygärtner können sich nach den Herbstferien bei der örtlichen Abfall- oder Umweltberatung Probebeutel und eine Anleitung zur Probenahme abholen. Die mit Gartenerde gefüllten Probenbeutel geben sie innerhalb einer festgesetzten Frist bei ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung wieder ab.
Die gesammelten Bodenproben gehen anschließend nach Münster ins Untersuchungslabor der LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt). Das Labor untersucht die Proben auf den Gehalt an Phosphat, Kalium und Magnesium sowie den Säuregehalt des Bodens (gemessen als pH-Wert). Auf Grundlage des Einzelergebnisses erstellen die örtlichen Umweltberater (oder die LUFA) per Computer eine individuelle Düngeempfehlung. Der Bodentest sollte alle drei Jahre wiederholt werden.
Allein in der Stadt Gütersloh wurden seit 1994 mehr als 900 Bodenproben von Gemüsebeeten und Rasenflächen untersucht. Das Ergebnis: »Gemüsebeete sind in der Regel mit Kalk und Phosphat stark überdüngt, und Rasenflächen enthalten häufig zu viel Kalk und zu wenig Kalium«, so die Gütersloher Verwaltung. Wer wissen will, wie es um seinen Boden bestellt ist, kann das bei der nächsten Untersuchungsaktion erfahren, die vom 4. bis 8. November beim Gütersloher Fachbereich Umweltschutz, Eickhoffstraße 33, stattfindet. Dort können Gütersloher Bürger Bodenproben abgeben oder Beutel mit einer Anleitung zur Entnahme des Bodens abholen. Die Untersuchung wird - bezuschusst durch die Stadt - zum Preis von zehn Euro durchgeführt.
»Den meisten Hobby-Gärtnern und Rasenbesitzern ist gar nicht bewusst, dass die oft durchgeführte Düngung nach Gefühl viele Gefahren und Probleme mit sich bringt«, erläutert die städtische Umweltberaterin Beate Gahlmann. »Durch eine unausgewogene Nährstoffversorgung des Bodens verschlechtert sich im Nutzgarten die Qualität des Gemüses. Die Pflege des Rasens wird meist aufwändiger. Zudem belastet ein Zuviel an Nährstoffen den Boden und das Grundwasser.« Die Umweltberaterin rät deshalb allen Gemüsegarten- und Rasenbesitzern, in Abständen von drei bis vier Jahren den Nährstoffzustand des Bodens zu überprüfen. Nur wer den Nährstoffgehalt kennt, könne gezielt düngen und schont damit Boden und Grundwasser. Für die Bürger der Stadt Gütersloh erteilt Beate Gahlmann, Tel. 0 52 41/82 20 88 weitere Auskünfte. Bei Fragen helfen zudem die örtlichen Umwelt- und Abfallberater, Interessierte können sich aber auch unter Tel. 0 52 41/85 27 62 oder E-Mail: Ursula.Thering@gt-net.de an die Umweltabteilung des Kreises wenden.

Artikel vom 28.10.2004