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Kunst-Dialoge fangen an

Im Zentrum des Geschehens steht die Galerie im Gerbereimuseum

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Das Geld ist vorhanden, die Kunst-Dialoge in Enger können beginnen: Der Gerbereimuseumsverein hat gestern Einzelheiten einer Reihe hochinteressanter künstlerischer Veranstaltungen, die bevorstehen, präsentiert.

Insgesamt werden vom 7. November an neun Einzelveranstaltungen im Rahmen der Kunst-Dialoge angeboten. Veranstaltungsorte sind außer der Galerie im Gerbereimuseum auch die Stadtbücherei und die Stiftskirche. Das liegt daran, dass die Kunst-Dialoge bereits im Sommer vor den Schulferien mit acht Einzelveranstaltungen geplant worden waren. Einige entfallen, neue kamen hinzu.
Sie sollten, wie am 1. September berichtet, mit der Ausstellung Wasser.Zeichen« am 10. September beginnen, den Tag des offenen Denkmals einschließen und im September Einzelaktionen beinhalten. Aus Geldmangel verschob der Gerbereimuseumsverein dies. Der Kultur- und Verkehrsverein (KuV) sah sich zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, dem Ausrichter einen Zuschuss von 2800 Euro zu geben. Missverständnisse hatten dazu geführt, dass der Antrag erst abgelehnt wurde. Die Meinungsverschiedenheiten sind inzwischen bereinigt, der Gerbereimuseumsverein bekommt den Zuschuss vom KuV und bleibt daher nicht, wie Wolfgang Aßbrock (Vorsitzender des Museumsvereins) formulierte, auf den Ausgaben sitzen.
Denn nicht nur Künstler kosten Geld. Jährlich entstehen dem Museum wegen des Betriebes Unkosten, die durch die eingenommenen Eintrittsgelder in die Gerberei nicht gedeckt werden können. »Ein Defizitausgleich ist nur über Spenden möglich«, sagte Aßbrock.
Dennoch wolle der Verein sich in Sachen Kunst engagieren, ein kulturell anspruchsvolles Programm anbieten und so die Attraktivität der Stadt fördern.
Dazu tragen, wie Michael Freiburger, der mit der Einzelplanung der Beiträge beauftragt wurde, die Kunstschaffenden aus Enger bei. »Die Kunst-Dialoge sind Programm«, wies Freiburger hin. Sie seien für alle Altersgruppen geeignet und sollen außerdem Personen aus der Umgebung Engers anziehen. Das Gerbereimuseum selbst will zeigen, zu was es in seiner Galerie fähig ist.
Eigene Materialien, die mit der Geschichte der Gerberei und mit Leder zu tun haben wie etwa eine Schuhmacherwerkstatt, können in dem Raum nicht gezeigt werden, hieß es gestern. Maschinen, die dazu gehören, sei einfach viel zu schwer und würden durch die Decke der ersten Etage fallen.
Stattdessen gibt es frohe Kunde in Bezug auf die Lohgerberei: Das Konzept für deren Instandsetzung ist vom Architekten Gerhard Weichynik fertiggestellt worden und soll dem Gerbereimuseumsverein demnächst in einer Sitzung präsentiert werden. Diesen Teil der ehemaligen Gerberei Sasse zu renovieren, dürfte nach aktueller Kalkulation 450 000 Euro kosten.

Artikel vom 27.10.2004