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Schlendrian hat
Einzug gehalten

FC Nieheim muss fleißiger werden

Von Jürgen Drüke
Nieheim (WB). Zehn Punkte nach neun Spielen. Damit kann kein Nieheimer zufrieden sein. Denn der FC aus der Weberstadt hat traditionell ganz andere Ziele. Doch bisher klaffen bei den Weberstädtern zwischen dem Anspruch und der Realität Lücken. Der Tiefpunkt wurde am vergangenen Sonntag mit der 0:2-Heimniederlage gegen den TBV Lemgo erreicht.

Jürgen Schwarze soll angeblich auf der Kippe stehen. So hieß es in Insiderkreisen. Doch Vereinschef Alfred Ruberg, der gestern beruflich in der Nähe von Stuttgart weilte, stellte auf Anfrage mit einem kurzen Satz klar: »Der Trainer ist kein Thema.« Der Übungsleiter bestätigte dann auch, dass er nach wie vor in Amt und Würden stehe und das auch noch am kommenden Sonntag im Derby gegen den SV Fürstenau/Bödexen der Fall sei. »Wenn, dann trete ich zurück. Das hat allerdings nichts mit der sportlichen, sondern vielmehr mit meiner familären Situation zu tun«, ist der Vater von Zwillingen zurzeit nicht nur beruflich sehr eingespannt.
»Wir wissen in Nieheim woran es liegt«, sagt Jürgen Schwarze und weist auf die nicht zufriedenstellende Trainingsbeteiligung hin. »Zu Beginn der Saison war die Mannschaft topfit, weil alle Akteure zu den Übungseinheiten kamen. Jetzt sind zwischen acht und zehn Spieler dabei«, sieht der einstige Torjäger darin das große Defizit. »Die SpVg. Brakel zeigt doch, was mit Disziplin und Fleiß zu erreichen ist«, stellt der Coach das Positivbeispiel heraus. Brakel hat den FCN überholt, denn die Nieheimer präsentierten sich mit Beginn der Spielzeit gegenüber den Nethestädtern im Vorteil. »Mühelos und verdient haben wir 2:1 gegen die Brakeler gewonnen. Da standen wir in Saft und Kraft«, setzt der Übungsleiter darauf, dass seine inzwischen saftlose Truppe nun wieder Schlendrian gegen Fleiß eintauscht. »Dann ist die Mannschaft in der Lage, eine gute Rolle zu spielen.« Ein Platz im oberen Drittel sollte in dieser Bezirksliga schon für die Nieheimer drin sein.
Der FC ist nicht das einzige Team, das hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Die Liga ist ausgeglichener denn je, mit Einstellung ist ganz schnell ein Sprung nach oben möglich. »Deshalb werden bei uns am Freitag beim Training einige klare Worte gesprochen«, wird Jürgen Schwarze an die Ehre appellieren. Gegen den SV Fürstenau soll nach drei Niederlagen in Folge schließlich wieder ein Erfolgserlebnis her.

Artikel vom 27.10.2004