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»Gute Politik auch
nach der Wahl«

Ute Blanke analysiert Wahlergebnis


Herford (wst). »Ich habe die Hoffnung, dass die CDU auch nach der Wahl eine gute Politik für Herford machen wird.« Den Gästen des Montagstreff der Senioren Union Herford sprach der Vorsitzende Dieter Eickhoff mit diesen Worten, mit denen er Ute Blanke im Hotel Pohlmann begrüßte, aus dem Herzen. Vor den rund 50 Senioren richtete die Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion einen kritischen Blick auf die Kommunalwahlen in der Werrestadt.
Noch zu Beginn des Jahres habe die CDU in Deutschland ein Stimmungshoch erlebt, dass Bürgermeister Thomas Gabriel sich veranlasst sah, die Warnung auszusprechen, dass die SPD gar nicht tiefer sinken könne, berichtete Ute Blanke. Der Bundeskanzler werde den mit Hartz IV eingeschlagenen Weg einhalten und sich der Wirtschaft als starker Mann präsentieren, der weiß, wo es lang geht.
Auch in Herford begann die Stimmung dann um zuschlagen. »Bei zehn Millionen Euro weniger Einnahmen haben wir durch rigides Sparen und clevere Wirtschaftspolitik für einen Haushalt gesorgt, der 2007 ausgeglichen wäre. Doch in Herford machte sich dann die Einstellung »Wir haben genug gespart« breit und dagegen ist die Union nicht angekommen.«
Von der Haushaltspolitik, die von Thomas Gabriel viele unbequeme Entscheidungen verlangte, würde jetzt der neue Bürgermeister Bruno Wollbrink profitieren. Bitter sei es, dass Thomas Gabriel für seine Erfolge beim Erhalt und Ausbau städtischer Einrichtungen wie den Freibädern, der Eisbahn, dem Haus unter den Linden oder der Bibliothek den Dank der Bürger nicht mehr erfahren werde.
Bei den Wahlkampfvorbereitung habe die CDU sich dann für einen Strategie entschieden, die auf die Kompetenz und Gradlinigkeit ihres Kandidaten und nicht auf Emotionen und Versprechen setzte. Die SPD dagegen habe landesweit einen emotionalen Wahlkampf geführt, der sein Schwergewicht auf die Volksnähe der Kandidaten legte. Kompetenz für das Amt hätte keine Rolle gespielt. In Herford hätten die SPD wie auch die kleinen Parteien mit emotionalen Themen die Bürger bewegt, wie beispielsweise die Verkehrsgestaltung auf dem Neuen Markt oder MARTa.
In die neue Legislaturperiode gehe die CDU, die trotz allem mit 18 Mitgliedern immer noch die stärkste Ratsfraktion stelle, mit dem Auftrag Thomas Gabriels, das zu pflegen und zu bewahren, was sie zusammen in den vergangenen fünf Jahren in Herford aufgebaut hätten, sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende abschließend.

Artikel vom 27.10.2004