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ZF-Sparte peilt
Schallmauer an

Hubert Groß zieht positive Bilanz

Von Felix Quebbemann
Dielingen (WB). Eine positive Bilanz zog gestern Hubert Groß, Leiter des in Dielingen ansässigen ZF Geschäftsfeldes Fahrwerkmodule Nutzkraftwagen (Nkw), während einer Pressekonferenz im ZF-Werk Dielingen. Er rechnet damit, dass noch in diesem Jahr die »Umsatzschallmauer« von 200 Millionen Euro durchbrochen werden könne.

Davon seien 69 Prozent im Dielinger Werk erwirtschaftet worden. Die übrigen 31 Prozent stammen aus den Nkw-Werken unter anderem in Shanghai (China), Izmir (Türkei) und Lancaster (USA). In das Nkw-Geschäftsfeld fallen Teile und Innovationen, die im Bereich Nutzfahrzeuge -ĂŠLastkraftwagen, Busse und Bahnen -ĂŠeingesetzt werden. »Dabei stellt die Lkw-Sparte den größten Anteil dar«, sagte Groß, der als Nkw-Leiter Nachfolger von Reinhard Buhl, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von ZF, wurde.
Insgesamt seien in der Nutzfahrzeug-Sparte, die als gesellschaftliche Einheit zwar zur Lemförder Fahrwerktechnik GmbH, als operative Einheit aber der ZF Passau angebunden ist, 1130 Mitarbeiter an sieben Standorten tätig, davon 666 Mitarbeiter in Dielingen. Vor allem mit den zwei Standorten in China trage man der allgemeinen Entwicklung Rechnung. »In Fernost spielt die Musik«, so Groß.
Dennoch unterstrich er die positiven Effekte für Dielingen: »Wenn wir im Ausland ein Werk bauen, dann werden die Produkte dafür in Dielingen entwickelt und serienreif gemacht.« Unter diese Produkte fallen Spur- und Lenkstangen, Streben, Querlenker sowie ein Vier-Punkt-Lenker, der nach Angaben von Groß eine absolute Innovation darstellt. Dielingen sei die Keimzelle des Geschäftsfeldes.
Die Zahlen können sich sehen lassen. Der Umsatz des Nkw-Geschäftsfeldes stieg in den vergangenen neun Monaten weltweit um 13 Prozent an. In Dielingen lag der Zuwachs bei zwölf Prozent. Zudem habe die günstige Entwicklung auf dem Nutzfahrzeugmarkt dazu geführt, dass in Dielingen etwa 20 neue Mitarbeiter eingestellt wurden. »Die Nkw-Produktion befindet sich im Aufwind. Der Anstieg der Bauzahlen ist im zweistelligen Bereich«, so Groß.
Aufgrund der guten Entwicklung auf der Nutzfahrzeugseite habe ZF in Deutschland die Zahlen bei den Auszubildenden konstant halten können. »Die Nutzfahrzeugseite fängt das schlechte Pkw-Ergebnis etwas ab«, so ZF-Pressesprecher Alexander Hesselbarth. »Sonst hätten wir vielleicht Auszubildenden-Stellen abbauen müssen«, so Hesselbarth weiter. Insgesamt arbeiten 143 ZF-Azubis in den deutschen Werken. Für 2005 konnte die Zahl mit 145 konstant gehalten werden.
Zufrieden zeigte sich Hubert Groß auch mit der Präsentation neuer Produkte auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) für Nutzfahrzeuge in Hannover. Dort wurde unter anderem ein neues Konzept zur Führerhauslagerung vorgestellt. Groß betonte, dass die ZF-Gruppe dabei in der Lage sei, ein komplettes System anbieten zu können. »Das ist der entscheidende Vorteil gegenüber der Konkurrenz.«
Groß erklärte, dass ZF bei der Nkw-Sparte eine dominierende Stellung in Europa eingenommen habe. Dennoch wolle man durch eine Verbreiterung des Produktspektrums weiter am Markt wachsen und den Umsatz steigern.

Artikel vom 28.10.2004