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Wiebe: »Vorbild für die Menschen«

Regierungspräsident würdigt unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz

Brenken/Detmold (WV). Regierungspräsident Andreas Wiebe hat gestern im Auftrag des Bundespräsidenten Horst Köhler Georg Ferdinand Freiherr von und zu Brenken in Detmold das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Peer Steinbrück hatte den Baron für diese hohe Auszeichnung vorgeschlagen.

Der Regierungspräsident stellte während einer Feierstunde die Verdienste des Freiherrn von und zu Brenken noch einmal heraus. Der Baron sei der lebende Beweis dafür, dass er die über viele Jahrhunderte gewachsene Verwurzelung des Geschlechtes von und und zu Brenken im Hochstift als Auftrag begreife, sich für die Belange in der Heimat ehrenamtlich einzusetzen. Dabei hob Wiebe zunächst den Einsatz für die Land- und Forstwirtschaft hervor.
Seit 1986 war der Freiherr von und zu Brenken in den Selbstverwaltungsgremien der Westfälischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, Alterskasse, Krankenkasse und Pflegekasse in der Gruppe der Arbeitgeber tätig. Er war zunächst stellvertretendes Mitglied des Vorstandes und des Rentenausschusses. 1999 wurde er Vorstandsmitglied und alternierender stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus wurde er 2000 im Gesamtverband bzw. Bundesverband der landwirtschaftlichen Alterskassen und Krankenkassen in Kassel stellvertretendes Vorstandsmitglied.
»Sie haben mit dieser Tätigkeit Verantwortung in einem Sozialversicherungsträger übernommen, der in der Tradition der Bismarckschen Sozialgesetze steht, der einen Gesamthaushalt von über einer Milliarde Euro verwaltet und der für alle in den etwa 100 000 westfälischen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben tätigen Menschen und Familienangehörigen die wichtigen Bereiche Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherung abdeckt«, sagte Andreas Wiebe.
Seit 1997 ist der Baron von Brenken Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Land- und Forst Westfalen-Lippe. In der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände war der Freiherr von und zu Brenken von 1995 bis 2001 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes. Seit dem Jahr 2002 ist er Mitglied des erweiterten Vorstandes. Ebenfalls von der beruflichen Herkunft bedingt sind seit 1973 seine Tätigkeiten im Jagdbeirat als Interessenvertreter des Waldbauernverbandes, seit 1975 in der Funktion des Vorsitzenden. Im Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen hatte der Baron von Brenken zunächst in den 70er und 80er Jahren den Vorsitz für die seinerzeit eigenständige Bezirksgruppe Paderborn inne.
Im Jahr 1995 sind die Bezirksgruppen Paderborn und Höxter verschmolzen und zur Bezirksgruppe Hochstift geworden. Seit dieser Zeit ist er deren stellvertretender Vorsitzender. In den Jahren von 1972 bis 1995 hat sich Georg Ferdidnand Freiherr von und zu Brenken als Vorsitzender des Forstausschusses beim Staatlichen Forstamt Büren engagiert. Nach der Umorganisation wurde er 1996 Vorsitzender des Forstausschusses beim Forstamt Paderborn.
In der Zeit von 1986 bis 2001 war der Baron ordentliches Mitglied im Beirat bei der Bezirksregierung Detmold als höhere Landschaftsbehörde. Seit Gründung des Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen Lippe im Jahre 1996 ist der Baron Vorsitzender dieses Vereines. Seinem unermüdlichen Einsatz für den Verband und die Belange des Jagdrechts sei es zu verdanken, dass die Mitgliederzahl in wenigen Jahren auf 1100 Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer angewachsen sei. Als Kreisjagdberater ist er seit 1981 tätig. Weiterhin ist der Baron seit 1985 Vorsitzender im Jagdprüfungsausschuss.
Das Engagement des Ausgezeichneten gehe jedoch weit über das Berufliche hinaus, sagte Wiebe. Dabei wies er auf den kirchlich-karitativen Einsatz sowie das politische Engagement hin. So wurde der Baron 1969 mit gerade einmal 28 Jahren in den Kreistag des Kreises Büren gewählt. Zehn Jahre lang hat er dort und nach der Kommunalreform auch im Kreistag Paderborn in verschiedenen Ausschüssen für die CDU-Fraktion mitgearbeitet.
Der Baron habe zudem einen entscheidenden Teil seiner Zeit und seines persönlichen Einsatzes dem Bonifatius Werk gewidmet. Diese habe seit 1949 alleine in Deutschland in über 10 000 Gemeindehäuser, Kindergärten und Kirchen über 700 Millionen Euro investiert hat. Im Generalvorstand war der Freiherr zunächst Beisitzender und von 1995 bis 1998 Vizepräsident. Anschließend wurde er zum Präsidenten des Bonifatiuswerkes gewählt. Hinzukommen das Engagement beim Neubau der Almehalle, der Einsatz für den Fonds »Schützen helfen«, der Vorsitz der »Vereinigten Westfälischen Adelsarchive« und der langjährige Einsatz für die Fischereigenossenschaften Obere Alme und Heder.
Mit seinem eherenamtlichen Engagement sei der Freiherr von und zu Brenken zu einem Vorbild für andere Menschen geworden.

Artikel vom 27.10.2004