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Entdeckungsreise in eine Bilderwelt

Herforder Künstler Theo Schaefer zeigt im »KunstWerk« experimentierfreudige Malerei

Von Ruth Matthes (Text)
und Oliver Schwabe (Fotos)
Herford (HK). »Mich reizen Bilder, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen, sondern in denen man immer wieder etwas Neues und viele andere kleine Bilder entdecken kann«, sagt der Herforder Maler Theo Schaefer. Dass auch der Betrachter seiner Werke diese Entdeckungsreise unternehmen kann, beweist Schaefer in seiner Ausstellung im »KunstWerk«, Waltgeristraße, vom morgigen Samstag an.

Der gebürtige Bielefelder, der dort zunächst die Werkkunstschule besuchte, dann an die Kunstakademie Düsseldorf ging und später seinen Meisterschülerabschluss an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin ablegte, hat die Ausstellung so gehängt, dass sie eine Entwicklung von landschaftlich geprägten Arbeiten hin zur völligen Abstraktion und wieder zurück zum leicht Gegenständlichen nachzeichnet.
Doch auch die gegenständlicher wirkenden Gemälde, wie zum Beispiel sein aufgewühltes »Eismeer« lassen Raum für viele unterschiedlich Interpretationen: Ist es vielleicht doch eher ein Bergmassiv, das da über der Theke prangt?
Theo Schaefer, auch bekannt für seine von der Pop-Art inspirierten Arbeiten, hat hier -Êwie der Titel der Ausstellung »Malerei: Gestalt - Struktur - Komposition« bereits klarstellt -Êvor allem Bilder ausgewählt, deren Thema das Experimentieren mit Form, Farbe und Aufbau ist. Durch die geschickte Kombination von Öl- und Acrylfarbe hat er erstaunliche Wirkungen erzielt. So hat er in einer Serie auf den Ölgrund mit Acrylfarbe Akzente gesetzt, die den Bildern eine enorme Dynamik verleihen, sie wirken geradezu explosiv. Interessante Struktureffekte erreicht er immer wieder dadurch, dass er Farbe »gesteuert verlaufen« lässt.
Ruhe und Farbkraft strahlen die in Gelb-Rot-Tönen gehaltenen Gemälde aus, die Schaefer geschickt an der Fensterfront platziert hat. Sie korrespondieren ideal mit den herbstlich gelb gefärbten Blättern, die von außen hereinstrahlen. Auch das Thema Wasser spielt eine große Rolle. Besonders faszinierend wirkt sein in Grün-Tönen gehaltenes Bild, das vom Blick in einen Fluss inspiriert wurde. Schaefer ist es mit seiner differenzierten Farbkomposition hervorragend gelungen, den Lichtstrahl und die Spiegelung eines Gegenstandes bis in die Tiefen des Wassers wiederzugeben. An jedem einzelnen Kiesel bricht sich das Licht.
Im Kabinett hat er zudem zwei Bilder zum Thema »Spiegelung« ausgestellt, die mit Vorder- und Hintergrund, Unschärfen und Farbwirkungen spielen. Hier hat er durch Farbverdünnung spannende Effekte erzielt.
Die Ausstellung, die um 17 Uhr eröffnet wird, ist bis zum 26. November montags bis freitags von 15 bis 17.30 Uhr sowie nach Vereinbarung unter % 0 52 21 / 2 22 44 zu sehen.

Artikel vom 29.10.2004