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Kuchen besänftigt böse Geister

Wehe dem, der Weihnachten seine Schuhe putzt


Weihnachten, Wintersonnenwende, die dunkelste Zeit im Jahr - von jeher forderten die letzten Tage des zu Ende gehenden Jahres dazu heraus, sie mit Aberglauben in Verbindung zu bringen. Wer Weihnachten seine Schuhe putzt, der lockt die Hexen an, hieß es. Und es gibt noch andere Beispiele:
Wenn man den Weihnachtsapfel schält, muss die Schale in einem Stück bleiben. Das bringt Glück im nächsten Jahr. Wer die Geister und Dämonen für sich gewinnen will, der muss ihnen ein Stück vom Weihnachtskuchen unter das Tischtuch legen.
Niest jemand während der Christmette, tut er der ganzen Gemeinde einen Gefallen. Denn jeder, der in der Kirche sitzt, darf im kommenden Jahr mit Glück rechnen. Wenn der Bauer am Heiligen Abend mit Weihrauch durch die Ställe geht, kann er auf diese Weise Krankheiten abwehren. Und: Hagebutten zwischen elf und zwölf Uhr nachts unter das Viehfutter gemischt, sorgen für Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere.
Blühen Barbarazweige - sie werden am 4. Dezember, dem Barbaratag, geschnitten - am Weihnachstag, gehen Wünsche in Erfüllung. Meist bezogen die sich auf Hochzeiten und Verlobungen. Oft wurden an einzelne Zweige auch Zettelchen mit den Namen der Auserwählten gebunden.

Artikel vom 24.12.2004