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Ein Papst als Namenspatron

Silvesterfeiern gab es bereits im fünften Jahrhundert


Silvester und Neujahr heißen der letzte und der erste Tag des Jahres. Am 31. Dezember 335 starb Papst Silvester I.(auf Abbildungen ist er häufig mit einem Olivenzweig dargestellt), nach dem der Tag benannt ist. Der Jahresanfang wurde durch die Kalenderreform von Julius Cäsar 45 vor Christus vom 1. März auf den 1. Januar verlegt. Gleichzeitig wurde den einzelnen Monaten eine bestimmte Anzahl von Tagen zugeordnet und für jeweils vier Jahre ein so genannter Schalttag eingefügt, um den Kalender mit dem Sonnenjahr in Einklang zu bringen.
Der heutige Kalender geht im Wesentlichen auf diese Zeiteinteilung zurück, die ihrerseits auf Berechnungen der Ägypter und Babylonier beruht. Die durchschnittliche Dauer eines Jahres nach dem Julianischen Kalender war mehr als elf Minuten länger als das Sonnenjahr. Nach 128 Jahren betrug die Differenz zwischen Sonnen- und Kalenderjahr einen vollen Tag. Dieses Manko glich Papst Gregor XIII. aus, der auf Anregung von Nikolaus von Kues und Kopernikus den Kalender überarbeiten ließ.
Wichtigste Änderung der 1582 verkündeten Gregorianischen Kalenderreform war die Neuordnung der Schalttage, die seitdem innerhalb von 400 Jahren drei Mal entfallen, nämlich jeweils zum vollen Jahrhundert, außer das Jahrhundert lässt sich durch 400 teilen.
Erst allmählich setzte sich der Gregorianische Kalender auch in den nicht katholischen Ländern durch. Lange Zeit galten in Europa fünf andere Daten und sieben verschiedene Möglichkeiten für die Festlegung des Neujahrsdatums. In anderen Religionen und Kulturkreisen gibt es noch heute weitere Termine für den Beginn eines Jahres. Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag.
Mit dem Jahreswechsel sind zahlreiche Bräuche verbunden, die je nach Region und ihrer Entstehungszeit verschieden sind.
Neujahr war und ist weniger ein kirchliches als ein weltliches Fest. In Rom fanden zu diesem Anlass ausschweifende Feierlichkeiten mit Ess-, Trinkgelagen und Opfergaben statt. Von den Christen wurde dieses heidnische Treiben zunächst gänzlich abgelehnt. In der Bevölkerung blieben die römischen Neujahrsbräuche aber auch erhalten, nachdem sich das Christentum durchgesetzt hatte.

Artikel vom 24.12.2004