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Auch an die Vögel denken

Kreis gibt Tipps für die Auswahl von Pflanzensorten


Kreis Gütersloh (WB). »Jetzt ist Pflanzzeit« - mit diesem Slogan werben derzeit Gärtnereien und Baumschulen. Oft kaufen die Kunden für ihre Gärten nur bekannte Ziersträucher wie Flieder, Forsythie oder Duftjasmin. »Schlichtweg vergessen werden preiswerte, schöne und besonders nützliche heimische Bäume, Sträucher oder Stauden«, betonen die Experten des Kreises Lippe. Ein Beispiel zum Staunen: Bis zu 63 Vogelarten ernähren sich von den Beeren der Eberesche. Daher erscheint der Name »Vogelbeere« passend für diesen hübsch blühenden kleinen Baum mit seinen schmucken roten Früchten.
Wertvolle Tipps für den naturnahen Garten, rund um die Themen Kauf, Schnitt und Mulchen hält die Internetseite des Kreises, www.kreis-guetersloh.de, unter der Rubrik »Umwelt« bereit.
Auf Platz zwei der bei den Vögeln beliebtesten Bäume und Sträucher steht demnach der Schwarze Holunder. 62 Vogelarten schätzen die vitaminreichen Früchte. Es lohnt sich bestimmt, davon ein paar Sträucher mehr anzupflanzen, da Holunderbeerensaft bei Erkältungen hilft.
Etwa halb soviel Vögel stärken sich an den Früchten von Faulbaum, Weißdorn und Hundsrose. »Auf jeden Fall sollte der Naturfreund beim Kauf von Bäumen, Sträuchern oder Stauden auf ungefüllte Blüten achten«, so der Kreis. Nur diese böten Nektar und Pollen. »Sie sind das Schlaraffenland für die heimische Tierwelt.« Viele gefüllt blühende Sorten sähen zwar verlockend aus, führen jedoch Hummel & Co in die Irre, denn sie seien steril, und da ist für Insekten absolut nichts zu holen.
Sträucher gediehen besonders prächtig, wenn sie gelegentlich beschnitten werden, raten die Kreis-Mitarbeiter. Äste, die im Bereich ab etwa zwei Meter Höhe abgeschnitten werden, trieben im kommenden Frühjahr unterhalb der Schnittstelle mehrfach aus. »Sie bilden einen Quirl, in dem viele Vogelarten gerne nisten. Gehäckselter Astschnitt kann im Wurzelbereich als Mulchschicht aufgebracht werden. Das behindert die Keimung von lästigen Unkräutern, aktiviert das Bodenleben und versorgt die Sträucher mit Humus und Nährstoffen.«

Artikel vom 27.10.2004