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Großpilze sind gefährdet

Biologische Station klärt über Ökosysteme auf


Enger/Spenge (EA). Sind Zinnobertäubling und Schopftintling giftige oder essbare Pilze? Darum und um die Bedeutung dieser Gewächse ging es bei einer Exkursion, zu der die Biologische Station Ravensberg eingeladen hatte. Am Küstersdiek und am Turenbusch entlang führte der Weg der Experten, als es hieß, Pilze würden oft nur unter kulinarischen Gesichtspunkten betrachtet. Apropos: Der Zinnobertäubling ist ungenießbar, der Schopftintling essbar -Ê im jungen Stadium.
An Großpilzen gibt es in Nordrhein-Westfalen mehr als 2500 Arten. Davon gilt etwa ein Drittel als gefährdet. Die Pilze sind an bestimmte Lebensräume und Standorte gebunden, einige Arten wachsen nur in reinen Laubwäldern, andere nur dort, wo reine Nadelbäume stehen. Der eigentliche Pilz ist das Pilzgeflecht unter der Erde. »Was wir sehen, ist der Fruchtkörper, das Vermehrungsorgan«, erklärte Gabriele Potabgy, die durch den Wald führte. Die meisten Pilze bilden nur manches Mal die für die Untersuchung notwendigen Fruchtkörper aus - wenige Tage oder nur ein paar Stunde lang.
Feuchtigkeitsabhängige Ökosysteme wie Moore, Sümpfe und Bruchwälder als Lebensräume für hochspezialisierte Pilzarten gehen durch Entwässerungsmaßnahmen und Grundwasserabsenkungen verloren, weist die Biologische Station hin.

Artikel vom 26.10.2004