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Gemeinsam mit Tafel
das Fasten gebrochen

Islamische Gemeinde hatte eingeladen


Steinhagen (fn). Bereits zum dritten Mal genossen gestern Empfänger der Gütersloher Tafel Steinhagen die Gastfreundschaft der Islamischen Gemeinde Steinhagen (IGMG). In der muslimischen Fastenzeit, dem Monat Ramadan, ist es für die gläubigen Muslime üblich, erst mit dem Sonnenuntergang eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Und dieses so genannte Fastenbrechen wollten sie gerne mit Menschen teilen, die nicht im Überfluss leben.
30 Empfänger aus Steinhagen nahmen diesmal die Einladung in den Gemeinschaftsraum an der B 68 an. Gefüllte Weinblätter, Auberginen, Kartoffeln mit Hack, Joghurtsuppe, Reis und Datteln standen bereit, von Frauen der Gemeinde liebevoll zubereitet. Der Gemeindeleiter, Ibrahim Ucum, begrüßte die Gäste und lobte die Gütersloher Tafel: »Wir wurden durch die Arbeit der Tafeln motiviert, solch eine Veranstaltung durchzuführen. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr in noch größerer Runde sitzen.« Hans-Jürgen Trendelkamp, Geschäftsführer der Tafel, bedankte sich für die wiederholte Einladung. »Mittlerweile haben sich freundschaftliche Beziehungen entwickelt«, sagte er und freute sich darüber, dass das friedliche Miteinander verschiedener Kulturen so unproblematisch möglich sei. Irma Rosenow betonte, dass neben der Begegnung der Kulturen auch die Begegnung zwischen Frauen und Männern wichtig sei. Sie freute sich, dass in diesem Jahr die Frauen der Gemeinde auch mit am Tisch saßen. Und als Dank an die fleißigen Köchinnen überreichte sie ein Präsent mit lauter Herzen. Irma Rosenow lud die Gemeinde auch zur Teilnahme am Arbeitskreis Dialog ein.
Der Kontakt zwischen Gütersloher Tafel und der Islamischen Gemeinde war übrigens über den Jugendleiter Yener Ölmez entstanden. Der hatte in seiner Bielefelder Firma gesehen, wie eine Palette mit Getränken für die Gütersloher Tafel bereit gestellt wurde, und da wollte er mehr über die gute Sache erfahren.

Artikel vom 29.10.2004