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Freiluft-Kunst schmückt Rhedas City

Bundesweit wohl einmalig: Neun kulturelle Vitrinen mitten in der Innenstadt

Rheda-Wiedenbrück (cb). Kunst bewegt: Vor rund 200 Besuchern wurde am Sonntagmorgen in Rheda eine bundesweit wohl einmalige Ausstellung eröffnet - die »Open-Air-Galerie«. Insgesamt neun Edelstahl-Vitrinen voller Werke heimischer Künstler bieten hier künftig mitten in der Innenstadt malerische Augenblicke.

»Wir haben jedenfalls in Deutschland nichts Vergleichbares finden können«, stellte Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe zu Beginn der feierlichen Einweihung den Seltenheitswert in den Vordergrund. Entlang der neu gestalteten Fontainestraße sollen die kunstbeleuchteten Schaukästen primär für eine Verschönerung des Innenstadtbildes sorgen.
Allerdings, so Jostkleigrewe, solle auch die »Kaufland-Rathausplatz-Achse« ihren Nutzen davon haben. So seien die Geschäfte in der City (70 Einzelhändler und Dienstleister) nunmehr bereit, über ihre Öffnungszeiten zu reden. »Alles in allem ein wichtiges Stück Kultur mehr«, betonte der Bürgermeister.
Im vierteljährlichen Wechsel werden die Kästen mit Objekten jeweils eines Künstlers neu bestückt. Den Anfang machte jetzt der heimische Maler und Designer Karl-Heinz Essig aus Sankt Vit. »Kultur wird hier im Alltag erlebbar gemacht - und dies direkt in öffentlichem Raum«, freute sich das sympathische »Kind der Stadt«.
Bis zum 28. Februar 2005 kann man seine nicht nur gegenständlichen Arbeiten, von der fantasievollen Meer- oder Abendlandschaft bis zur ausgefallenen Blume, bestaunen. Quasi: neun Mal Essig hinter Glas!
Für das nötige Öl im Feuer, sprich das finanzielle Sponsoring der 18 000 Euro teuren Aktion, sorgten der am Donnerstag an der Bahnhofstraße neu eröffnete Kaufland-Markt (15 000 Euro) und die Kreissparkasse Wiedenbrück (3000 Euro). Ein beiderseitiges Bekenntnis zur Region, das Kaufland durch Interesse an einer Mitgliedschaft der Initiative Rheda unterstrich. Die Vereinigung von Teilen der örtlichen Kaufmannschaft und der Stadtrat hatten sich bereits im Frühjahr für eine Umgestaltung der Fontainestraße entschieden, um einen Teil des erwarteten Besucherstroms vom Kaufland auch in die Innenstadt zu lenken.
Dazu wurden sowohl die Parkbuchten ausgebaut, als auch die Plätze für die »Open-Air Galerie« geschaffen. Auf der Straßenseite zeigen die Vitrinen das von Organisatorin Barbara Körkemeier (Bleichhäuschen) geschaffene Plakat mit dem Hinweis auf die aktuellen Werke. Auf der Gehwegseite kann man dann jeweils die pure Kunst in Augenschein nehmen. Rhedas »Open-Air-Galerie«: ein weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Verschönerung des Innenstadt-Bildes.

Artikel vom 26.10.2004