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Räumungsbefehl am 1. Mai 1945


Nachdem am 1. Mai 1945 der Räumungsbefehl aufgestellt worden war, nahmen die Briten laut der Lietzschen Stadtchronik 23 Prozent der Stadt für sich in Beschlag. Bürgermeister Kronheim erhielt den Räumungsbefehl am 3. Mai. Am darauf folgenden Tag erließ Kronheim eine Bekanntmachung. 170 Hektar würde das Sperrgebiet umfassen. 6 500 der 12 000 Bad Oeynhausener wurden angewiesen, ihre Häuser bis zum 12. Mai zu verlassen, die Einrichtungen bis auf ein paar Habseligkeiten jedoch zurückzulassen. 959 Wohnhäuser und 600 Betriebsgebäude wurden beschlagnahmt, darunter Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. Um die Sperrzone wurden 13 Kilometer Stacheldrahtzaun gezogen.
Die Sachschäden, die die Briten während der Besatzung innerhalb der Sperrzone in den neun Jahren anrichteten, bezifferte das Kieler Weltwirtschaftsinstitut in einem Gutachten auf 107 Millionen Mark.

Artikel vom 27.10.2004