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Willi Bonefeld hat 26 Jahre lang die Geschicke in Bad Wünnenberg geleitet. Morgen wird er 80 Jahre alt.

Willi Bonefeld wird runde 80:
»Ich helfe, wo ich kann«

Jubilar stand 26 Jahre der Bad Wünnenberger Verwaltung vor

Bad Wünnenberg-Fürstenberg (bw). Seinen 80. Geburtstag feiert am morgigen Samstag der ehemalige Bad Wünnenberger Amts- und spätere Stadtdirektor Wilhelm Bonefeld. Willi Bonefeld war ein halbes Jahrhundert in der Wünnenberger Verwaltung beschäftigt, davon 26 Jahre als Amts- und später Stadtdirektor.

Eine Ausnahme bildeten nur die Kriegszeit und seine Gefangenschaft. Mit dieser langen Amtsperiode dürfte der Jubilar zu den Raritäten der Verwaltungsgeschichte gehören.
In seiner Amtszeit sind für die Stadt wichtige Maßnahmen umgesetzt worden: der Neubau des Schulzentrums in Fürstenberg, die Erweiterung der Grundschulen, neue Erschließungen von Baugelände, Industrieansiedlungen (unter anderem Ritzenhoff in Essentho, Peacock in Haaren, Bopp in Westheim und Wöhler in Bad Wünnenberg).
Die Fremdenverkehrsförderung im Stadtgebiet mit der Errichtung von Frei- und Hallenbad, dem Kurpark sowie dem Freizeitpark Aatal lag dem gebürtigen Wünnenberger am Herzen.
Darum ließ die Anerkennung Wünnenbergs als Luftkurort (1972 als erste in NRW), später als Kneipp-Kurort (1980) aufgrund der intensiven Bemühungen des Jubilares nicht lange auf sich warten. Beide Ernennungen fielen in seine Amtszeit und gaben die Grundlage zur Anerkennung als Badeort.
Federführend setzte sich Willi Bonefeld als Stadtdirektor auch für den Erwerb des Bad Wünnenberger Antoniusheims und der Fläche für den Bau der Aatalklinik ein. Die Errichtung von Sportstätten im Stadtgebiet lag dem Jubilar sehr am Herzen, sowie die Neubauten und Instandhaltung von Kindergärten, Feuerwehrgerätehäusern, Abwasseranlagen, die Sanierung des Wasserversorgungsnetzes, Dorferneuerungsmaßnahmen, Flurbereinigungen und der Bau der Aabach-Talsperre.
Auch die Herausgabe des einzigartigen Heimatbuches fiel in seine Amtszeit, sowie die einschneidenden Schul- und Gebietsreformen. Bonefeld ist stolz darauf, dass in seiner Amtszeit in allen Ortsteilen die Grundschulen (auch zweizügig) erhalten werden konnten. In zahlreichen Debatten um die Gebietsreform setzte sich Bonefeld vehement, allerdings vergebens, für die Beibehaltung der Ämterverfassung und der damals bestehenden Verwaltungsgrenzen ein.
Als Verwaltungschef war Bonefeld loyal und beliebt, seine Haltung war stets offen und gradlinig. Er gehörte mehreren Ausschüssen und Verbänden an. 1974 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz neben zahlreichen anderen Auszeichnungen verliehen. Ein Jahr später wurde er zum Ehrenbrigadier der belgischen Armee ernannt, als Anerkennung seines Einsatzes für den NATO-Standort Essentho. Nach seiner Pensionierung wollte er die Hände nicht einfach in den Schoß legen.
Seine Biographie hatte er bereits geschrieben. So stand er der Caritas-Konferenz St. Marien zwölf Jahre lang als Vorsitzender zur Verfügung. Von der Gründung bis zur Auflösung brachte er sein Wissen zehn Jahre lang als Vorsitzender des Fördervereins Altenheim St. Clemens Fürstenberg ein. Bis heute fungiert er als Ansprechpartner für viele Mitbürger unter dem Motto: »Ich helfe, wo ich kann.«
Der Empfang zu seinem 80. Geburtstag, zu dem auch seine Frau, die beiden Kinder und zwei Enkelkinder kommen werden, ist am Samstag 30. Oktober im Saal des Gasthofes Bonefeld, dem Elternhaus des Jubilares.

Artikel vom 29.10.2004