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Grenzstein steht wieder auf
seiner ursprünglichen Position

Heimatvereine Westenholz und Mastholte rücken die Geschichte zurecht

Delbrück-Westenholz/Mastholte (hec). Aktive des Heimatvereins Mastholte und Westenholz waren kürzlich am Mastholter See, der Grenze zu Westenholz, im »Grenzsteineinsatz«. Der Grenzstein Nummer 11 zeigte einmal den Grenzverlauf zwischen der Grafschaft von Rietberg und dem Fürstentum Paderborn an. Dieser Stein war vor Jahren während einer Flurbereinigung bei der Pflege eines Grabens zum Vorschein gekommen.

Damals wurde er vom Pflegepersonal in Unkenntnis seitenverkehrt wieder aufgerichtet. Nun, da der Rundwanderweg um den Benteler See von Wanderern und Radfahrern genutzt wird, war es für den Heimatverein Mastholte erste Pflicht, das Dokument alter Grenzgeschichte seitenrichig dort zu verankern. Die Gemeinde- und Kreisgrenzen haben sich zwischenzeitlich nicht geändert.
Am Standort, in unmittelbarer Nähe des Rundweges, ließ Heimatvereinsvorsitzender Gisbert Schnitker zusätzlich für Wanderer und Radler eine Informationstafel anbringen, auf der unter anderem zu lesen ist: »Der Stein Nummer 11 ist einer der 14 Grenzmarkierungen entlang des heutigen Grenzverlaufes zwischen Mastholte und Westenholz. Die Steine Nummer 1 bis 14 trennten hier vor Beginn der französischen und preußischen Herrschaft, die Grafschaft Rietberg von dem Fürstenturm Paderborn. Später dienten sie der Gemeindemarkierung zwischen Mastholte und Westenholz. Gleichzeitig wiesen sie auch auf die Kreisgrenze Wiedenbrück und Paderborn hin. Der Grenzverlauf der beiden Herrschaftsgebiete Rietberg und Paderborn wurde 1757 insgesamt mit 102 Steinen markiert. Wappen und Initialien zeigen dem Betrachter auf welchem Gebiet er sich gerade befindet. Die Landesherren, Wenzel Anton Graf zu Rietberg sowie Clemens August Bischof zu Paderborn, ließen 1757 die Markierung setzen.« Die Grenzsteine sind ein Dokument meisterlicher Steinmetz-Kunst der damaligen Zeit.

Artikel vom 27.10.2004