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Sanierung war ein Glücksfall

Dank vieler Helfer blieb ein wichtiges Stück Historie erhalten

Börninghausen (HoG). Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vor knapp 23 Jahren wurde der Verein zur Erhaltung der Burgruine Limberg aus der Taufe gehoben; in gut zwei Jahren steht somit das erste Jubiläum ins Haus. Und dieser Anlass soll festlich begangen werden, wie Stadtheimatpfleger Dieter Besserer am Sonntag während der zweiten Limbergwanderung ankündigte.
In freier Natur unterhielt der Posaunenchor Pr. Oldendorf/Alswede unter Leitung von Henrik Langelahn (r.) die Wanderer..
Diese 25 Jahre Limbergverein seien auch Anlass, sich der Geschichte des Limbergs in einer Buchveröffentlichung in seinen verschiedenen Aspekten zu widmen. Dabei gehe es nicht nur um die ältere Geschichte der Burg und des Amtes Limberg, sondern auch um aktuelle Fragestellungen, denn vieles in der Stadt Pr Oldendorf könne selbst heute noch nicht ohne die Kenntnis der Geschichte der Burg Limberg verstanden werden, erklärte Besserer.
Schließlich habe sich aus der Burg als militärische Verteidigungsanlage auch das Amt Limberg als Verwaltungsfunktion für die Bürger entwickelt und bis zum Jahr 1814 überdauert. Von hier aus führe ein gerader Weg direkt zur heutigen Stadt Pr. Oldendorf. Dies alles solle beleuchtet werden und den Vereinsmitgliedern und natürlich auch allen Bürgern der Stadt in einer Veröffentlichung näher gebracht werden. 25 Jahre Limbergverein -Êdas sei eine Gelegenheit, auf 25 Jahre beispielhafte Erhaltungsarbeit zurückzuschauen.
Eigentlich passe die Formulierung »Burgruine Limberg« nicht mehr in die heutige Zeit, so Besserer. Es handele sich zwar noch um eine Ruine und ein Baudenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz, doch mit einem entscheidenden Unterschied aus der Zeit vor bald 23 Jahren. Der Limberg sei inzwischen in seiner Bausubstanz gesichert, und zwar dauerhaft, betonte der Stadtheimatpfleger. Wobei er in diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön an die Familie von Oheimb in Holzhausen-Hudenberg als Eigentümerin der Burganlage richtete. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen, denn die Familie habe dem Verein vor 23 Jahren erlaubt, die Burgruine Limberg als Geschichtsdenkmal der Fachwelt zu erhalten.
Von drei Punkten waren am Sonntag bei herrlicher Herbstwitterung gut 60 Wanderer mit dem Ziel Limberg gestartet, und zwar von Haus des Gastes in Pr. Oldendorf unter der Führung von Klaus Kesting, von der Gutswassermühle Holzhausen unter der Führung von Wilhelm Blotevogel und vom Haus der Begegnung Börninghausen unter der Leitung von Wanderführer Heinrich Koring.
Hartmann Wünsch, Vorsitzender des Limbergvereins, freute sich denn auch über die gute Beteiligung an diesem herrlichen Herbsttag. Seine Sorge, dass sich die Wandergruppe aus Holzhausen angesichts ihres verspäteten Eintreffens möglicherweise »verlaufen» habe, war natürlich unbegründet. Wilhelm Blotevogel kennt das Wiehengebirge wie seine Westentasche. Auf dem Limberg wurden die Wanderer von Posaunenchor Pr. Oldendorf/Alswede unterhalten.
Diese Sternwanderung solle dazu dienen, die Verbundenheit zum historischen Limberg zum Ausdruck zu bringen, so Wünsch. Nach dem ersten Erfolg vor zwei Jahren habe es nun eine Neuauflage gegeben - mit guten Erfolg, wie Hartmann Wünsch feststellte. Nach einem entsprechenden Beschluss in der Mitgliederversammlung des Limbergvereins solle diese Wanderung nun alle zwei Jahre durchgeführt werden.
Der drohende Verfall der Burgruine sei vor knapp 23 Jahren Anlass für die Gründung des Limbergvereins gewesen, drehte Wünsch das Rad der Geschichte zurück. Dem Verein sei es gelungen, mit seinen vielen engagierten Mitgliedern umfassende Restaurierungsmaßnahmen durchzuführen, was Wünsch schließlich als Glücksfall bezeichnete. Hier seien insbesondere Dr. Otfried Ellger vom Westfälischen Amt Museum für Archäologie, Amt für Bodendenkmalpflege in Münster sowie Stadtheimatpfleger Dieter Besserer mit ihrem Sachverstand wertvolle Begleiter gewesen, worüber sich der Vorsitzende sichtlich erfreut zeigte.
Eine anschließende Führung durch die Burganlage unter der Leitung von Dieter Besserer und ein Lichtbildervortrag des Stadtheimatpflegers im Forsthaus Limberg zum Thema »Alte Postkarten und Ansichten rund um den Limberg« wurde von den Wanderern gern in Anspruch genommen, bevor ein gemeinsames Abendessen im Forsthaus diesen herrlichen Herbstsonntag beschloss.

Artikel vom 26.10.2004