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Tobi Bajohrs Tor leitet die
Wende ein

Fußball-Landesliga: Tengern 4:3

Von Sebastian Picht (Text und Foto)
Petershagen (WB). »Einfach nur geil.« Andreas Bajohr fasste es in recht einfache Worte. Trotz eines zweimaligen Zwei-Tore-Rückstandes siegte Fußball-Landesligist TuS Tengern beim SC RW Maaslingen noch mit 4:3 (1:3).

Nüchterner als die Analyse seines Spielers fiel das Resümee von Trainer Heiko Eickmeier aus. Ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen konnte sich aber auch der Coach nicht verkneifen: »Unsere Auswärtsserie geht weiter. Ob der Sieg für uns jedoch verdient war, weiß ich nicht.« Ob gerecht, oder nicht ist im Endeffekt egal, der »Dreier« ist verbucht.
Ein glückliches Händchen bewies Eickmeier, als er in der 71. Minute für Andreas Bajohr dessen kleinen Bruder Tobias auf das Spielfeld schickte. Wenige Sekunden später bedankte der sich mit dem 3:3-Ausgleich für die Gäste. Die Wende eines nach zehn Minuten schon verloren geglaubten Spiels war eingeleitet. Daniel Nenneker setzte nämlich noch einen drauf: In der 87. Minute nutzte er einen groben Schnitzer von Matthias Stiller aus und markierte den 4:3-Siegtreffer. »Das war vollkommen überflüssig von Matthias«, schimpfte RWM-Trainer Andreas Schwemling, dessen Team nach der gelb-roten Karte gegen Jan-Werner Schmitz in der 85. Minute nur noch zu zehnt spielte.
Die sonst so heimstarken »Rot-Weißen« hatten dabei anfangs überhaupt gar keinen Zweifel daran gelassen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Nach nur vier Minuten legte Marcus Madroch das Leder zurück auf Heiner Zwingmann und der »Youngster« sagte »Danke« -Ê0:1. Vier Minuten später erhöhte Matthias Kruse nach Zuspiel von Christian Krug. »Wir haben vergessen, so weiterzuspielen und nachzulegen«, bemängelte Schwemling. Gegenüber Eickmeier stellte fest: »In der ersten Halbzeit haben wir nur reagiert, statt agiert. Durch unsere Fehler haben wir Maaslingen aufgebaut, die ersten zwei Tore dürfen einfach nicht fallen.« Mit der freundlichen »Unterstützung« wussten die Hausherren aber nicht viel anzufangen. Nach einer guten halben Stunde nahm Tengern Fahrt auf. Zunächst musste Krug nach einem Kazemi-Schuss zur Ecke klären, Andreas Bajohr führte aus und Özcan Güler traf mit einem Flachschuss zum Anschlusstreffer. Kurz darauf leitete Kazemi eine Bajohr-Ecke zu Güler weiter, doch dessen Schuss wurde kurz vor der Linie abgeblockt. Die dritte Großchancen binnen fünf Minuten vergab Saki Kazemi. Nach einem RWM-Ballverlust im Mittelfeld traf er nach Güler-Zuspiel das verwaiste Tor nicht. Maaslingen zeigte sich zunächst nicht geschockt: Jörn Blase ging in der 38. Minute bis zur Grundlinie und sein Schuss wurde mit dem Rücken von Ahmet Ünal ins Tor abgefälscht - 1:3. Aber auch Tengern steckte nicht auf. Andreas Bajohr setzte sich auf der rechten Seite durch, passte quer auf Benjamin Mey und der traf aus 16 Metern zum 2:3 (60.), der Auftakt zur Tengeraner Jubelphase.
SC RW Maaslingen: Cholewa - Dunster, Blase (78. Wallbaum), Krug (65. Rusteberg), Zwingmann (63. Sperrlich), Schmitz, Heitmann, Madroch, Kruse, Schwier, Stiller.
TuS Tengern: Paulsen -ÊÜnal, Mey, Kröger, Hauptmeier, Bode, A.Bajohr (71. T. Bajohr), Nenneker, Kazemi, Dyck (46. Arlt), Güler (89. Meier).
Tore: 1:0 (4.) Zwingmann, 2:0 (8.) Kruse, 2:1 (33.) Güler, 3:1 (38.) Blase, 3:2 (60.) Mey, 3:3 (72.) T. Bajohr, 3:4 (87.) Nenneker.
Gelb-rote Karte: Jan-Werner Schmitz (85./Maaslingen).

Artikel vom 25.10.2004