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Staub und Lärm störten niemanden

Oberbauerschafter Veteranenfreunde hatten zur Dreschvorführung an die Rossmühle eingeladen

Oberbauerschaft (ko). Wenn in Oberbauerschaft die Vereine rufen, dann scheint es so, als wenn das ganze Dorf der Einladung folgt. Wieder einmal zeigte sich jedenfalls eine starke Dorfgemeinschaft. Die Veteranenfreunde Oberbauerschaft hatten am Samstagnachmittag zum Scheunendreschen an die Rossmühle eingeladen, und es herrschte regelrechte Volksfeststimmung.

Den Besuchern bot sich ihnen ein Bild wie aus früheren Tagen der heimischen Landwirtschaft. Einer der ersten motorbetriebenen Dreschkästen aus den 60er Jahren, ratterte fast ohrenbetäubend, während er das Korn aus den Ähren der ganzen gebunden Gaben drosch, wobei es natürlich auch mächtig staubte. Für die Altmaschinenfreunde klang der Lärm wie Musik und der Staub störte ohnehin nicht. Angetrieben wurde der Dreschkasten von einem alten Deutz Standmotor. Eine fast ebenso alte Niederdruck-Strohpresse band das gedroschene Stroh.
Der Sprecher der Oberbauerschafter Veteranenfreunde, Stefan Schläger, erklärte, dass solch ein Dreschkasten mehr oder weniger die Dreschflegel und somit die Handarbeit abgelöst habe. Jedoch sei solch eine große Maschine nur für wenige Landwirte erschwinglich gewesen. Meist sei dann der Landwirt von Hof zu Hof gefahren, um so jedem Nachbar die schwere und aufwändige Handarbeit abzunehmen.
Warum das alles gezeigt wurde, beantwortete Stefan Schläger selbst. Zu einem geht es dem 15 Mitglieder starken Verein darum, zu präsentieren, dass die Maschinen noch laufen, nachdem sie oft in mühevoller und arbeitsintensiver Arbeit restauriert wurden. Außerdem geht es auch darum, ein Stück Tradition zu bewahren. Und irgendwie passte das Dreschen zur Rossmühle, obwohl sie nicht im Betrieb war.
Aber selbst das Korn nur einmal mit den eigenen Händen anzufassen und zu erfahren, dass daraus ein Bäcker das Brot backt oder dass die vielen Tiere davon satt werden, war für die Jüngsten eine schöne Sache.
Schön wäre es natürlich auch, die Ernte zu zeigen. Das Mähen mit der Hand und das Aufstellen der Garben zu Hocken. Doch dies sei für eine öffentliche Veranstaltung zu sehr vom Wetter abhängig, so Schläger. Die Garben lagen bis jetzt gebunden auf einem alten Leiterwagen in der Scheune an der Rossmühle.

Artikel vom 25.10.2004