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Solidarität aktiv gelebt

»Transnet« zeichnet verdiente Jubilare aus


Rahden (WB). »Mit ihrer langen Gewerkschaftszugehörigkeit haben Sie Solidarität in der Gesellschaft aktiv gelebt. Damit ist Ihnen ein Beitrag für mehr Miteinander gelungen«, lobte Heinrich Klumpe, erster Bevollmächtigter der »Transnet« Ortsverwaltung Osnabrück-Emsland, die Jubilare, deren Ehrung der Höhepunkt bei dem Treffen der Ortsstelle Rahden im Westfalenhof war. Seit 1964 sind die ehemaligen Eisenbahner Ernst Griesbach, Reinhard Lucks und Reinhold Wiehe Gewerkschaftler, zuerst in der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, die später zur »Transnet« (Transport, Service und Netz) umbenannt wurde. Schnell erinnerte man sich zurück an 1964 -Ê das Jahr, als Willy Brandt SPD-Parteivorsitzender wurde, der 1. FC Köln Deutscher Fußballmeister und Sepp Herberger zum letzten Mal eine Nationalmannschaft trainierte.
Der dienstälteste Gewerkschaftler der Jubilare ist mit 75 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit Hermann Oestreich aus Rödinghausen, der aber krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Eine so lange Treue sowie stetige Bereitschaft zur Mitarbeit musste natürlich belohnt werden. Neben einer Ehrenurkunde, die sowohl vom Transnet-Vorsitzenden sowie von Hermann Wiefhoff, Leiter der Ortsstelle Rahden, unterschrieben wurde, gab es eine Präsenttüte.
Außer der Ehrung und dem geselligen Beisammensein stand der Vortrag Heinrich Klumpes im Mittelpunkt, der sich zu aktuellen Themen die Bahn betreffend äußerte. »Die Absage des Börsenganges 2006 ist zunächst einmal ein Erfolg für die Beschäftigten«, so Klumpe, der die Bedingungen der »Transnet« nicht erfüllt sah. Weder stimmten die »wirtschaftlichen Kennziffern«, noch sei eine klare Politik zu erkennen. Ebenso skeptisch äußerte sich Klumpe über Absichten, das Eisenbahnnetz und den Betrieb zu trennen. Dadurch wären etliche Jobs bedroht.
Angesichts der offenen Diskussionen über Arbeitszeitverlängerung und Lohnverzicht blieben die Gewerkschaften, so resümierte der Referent, wichtig als Vertreter von Millionen Beschäftigten. Unverzichtbar sei dabei der Dialog zwischen Jung und Alt, denn die »Jüngeren können von der Erfahrung der Älteren, auch der der Jubilare, von denen viele den schwierigen Umwandlungsprozess der Behörde in ein privatwirtschaftliches Unternehmen aktiv mitgestaltet haben, profitieren.«

Artikel vom 25.10.2004