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Gesunken in der Ostsee

Heinz Schön: Tragödie der Flüchtlingsschiffe


Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges flüchteten mehr als 2,5 Millionen Menschen vor der Roten Armee über die Ostsee. Die deutsche Kriegsmarine setzte 1000 Schiffe zur Evakuierung bei der größten Rettungsaktion der Seegeschichte ein. Doch die Flucht wurde für rund 40 000 Menschen zu einer Fahrt in den Tod: Über 200 Schiffe sanken durch Angriffe und Minen. Von dieser Katastrophe berichtet Heinz Schön in seiner neuen Dokumentation »Die Tragödie der Flüchtlingsschiffe - Gesunken in der Ostsee 1944/45«.
Der frühere Herforder Verkehrsdirektor, der den Untergang der »Wilhelm Gustloff« im Januar 1945 überlebte, hat zahlreiche Bücher über Menschen, Schiffe und Schicksale verfasst und verfügt über ein ebenso umfangreiches wie einzigartiges Dokumentar-Archiv. Für sein neues Werk hat Heinz Schön alle bekannten Daten und Fakten von Flüchtlings- und Lazarettschiffen zusammen getragen, die vor Kriegsende zu einer Reise über die Ostsee, das »Meer der Hoffnung«, aufbrachen. Am Ende standen für die Besatzungsmitglieder und die meisten Passagiere jedoch Tod und Vernichtung. »Die unschuldigen Opfer der Ostseeflucht dürfen nicht vergessen werden«, sagt der Autor.
รข Heinz Schön: »Die Tragödie der Flüchtlingsschiffe«; 250 Seiten, 300 Bilder; 24,90 Euro; Motor-buch-Verlag Stuttgart.

Artikel vom 25.10.2004