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Ausflug nach
Frankreich

NWD-Sinfoniekonzert


Herford (HK). In ihrem Sinfoniekonzert am Freitag, 29. Oktober, um 20 Uhr im Schützenhof nimmt die NWD-Philharmonie ihr Publikum mit auf eine Reise nach Frankreich und Russland. Sie spielt Werke von Debussy, Ravel und Mussorgskij.
Mit auf die Reise geht der italienische Pianist Fabio Bidini, ein gern gesehener Gast der NWD. Am Pult steht zum ersten Mal in dieser Saison Toshiyuki Kamioka. Zum Auftakt erklingt die »Petite suite« von Claude Debussy. Als er 1888/1889 die vier Sätze seiner Suite schrieb, hatte er seine unverwechselbare impressionistische Musiksprache noch nicht gefunden. »Auf dem Schiff«, »der Umzug«, Menuett und Ballett sind die Sätze überschrieben, denen man noch deutlich den Einfluss seiner Zeitgenossen Fauré, Bizet und Massenet anmerkt. Das für Klavier komponierte Werk erfreute sich in der von Henri Busser 1907 angefertigten Orchesterfassung, die auch am Freitag zu hören ist, beim Publikum weit größerer Beliebtheit als das Original.
Das Solistenkonzert des Abends ist Maurice Ravels Klavierkonzert G-Dur, das 1932 uraufgeführt wurde. Im Gegensatz zu Debussys Werk zeigen Ravels Kompositionen klare melodische Konturen, markante Rhythmen und eine fast klassisch anmutende Klarheit der formalen Anlage. Er war der Auffassung, dass ein Konzert heiter und brillant sein könne und keinen Anspruch auf Tiefgründigkeit zu erheben oder nach dramatischen Effekten zu trachten brauche. Im Anschluss an das Klavierkonzert erklingt Ravels Orchesterfassung der beliebten »Bilder einer Ausstellung« von Modest Mussorgskij. Inspiriert wurde der Russe dazu durch die Ausstellung zum Gedenken an seinen Malerfreund Viktor Hartmann, dessen Bilder er 1874 in Musik umsetzte.

Artikel vom 25.10.2004