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Verdacht auf Schwarzarbeit
beim Zusteller »Egge-Post«

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Steuerbetrug


Kreis Paderborn/Bad Lippspringe (pic). Dicke Luft beim privaten Postunternehmen »Egge-Post« in Bad Lippspringe: Sowohl Firma als auch Mitarbeiter stehen im Verdacht, durch Schwarzarbeit Steuern und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen zu haben. Die Paderborner Staatsanwaltschaft sprach am Freitag von einer hohen sechsstelligen Summe. Die Ermittlungen dauerten an.
Im Visier der Staatsanwaltschaft steht nach Angaben von Staatsanwalt Frank Möller auch die Vorläuferfirma »Agentur für Direktwerbung und Egge-Post«, die nach eigenen Angaben bis 2003 nahezu ausschließlich Prospekte verteilte. Diese Vorläufergesellschaft habe vornehmlich Ausländer ohne Steuerkarte beschäftigt. Die Geschäftsführung habe gefälschte Bescheinigungen ausgestellt, so dass sich Mitarbeiter auch Leistungen vom Arbeitsamt erschlichen hätten, so Möller.
Die »Egge-Post GmbH« ist 2003 als Nachfolgerin der »Agentur für Direktwerbung und Egge-Post« entstanden und liefert heute Post im gesamten Kreis Paderborn und darüber hinaus aus. Die Zustellungspreise sind niedriger als beim Mitbewerber Deutsche Post. Das Unternehmen beschäftigt etwa 90 Mitarbeiter und bedient rund 500 Kunden.
Die Staatsanwaltschaft Paderborn ermittelt sowohl gegen Egge-Post als auch gegen die Vorläufergesellschaft, deren Geschäftsführer am Freitag im laufenden Ermittlungsverfahren keine Stellungnahme abgeben wollte.

Artikel vom 23.10.2004