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Vorteile für Betriebe und Auszubildende

Ausbildungsnetzwerk »BANG« startet jetzt auch im südlichen Kreisgebiet

Kreis Paderborn (WV). Die Idee ist einfach und überzeugend zugleich: Da gibt es einerseits Unternehmen, die dringend Fachkräfte suchen und ausbilden möchten, aber den Aufwand scheuen oder nicht alleine schultern können. Auf der anderen Seite suchen ausbildungswillige und -fähige junge Menschen, die sich für industrielle Metallberufe interessieren, verzweifelt nach einem passenden Ausbildungsbetrieb.

»BANG« löst all diese Probleme in einem Verbund und leistet im Prinzip das, was täglich auf den Märkten dieser Welt funktioniert: Angebot und Nachfrage gezielt zusammenzuführen und dabei durch Service zu überzeugen. »BANG« ist die Abkürzkung für Berufliches Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich. Bis zum Frühjahr kommenden Jahres soll ein solches Ausbildungsnetzwerk im Südkreis Paderborn mit dem Einzugsgebiet Büren, Salzkotten, Bad Wünnenberg und Borchen aufgebaut sein. »Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft liegt uns am Herzen, wir möchten unseren Beitrag leisten, innovative Ideen zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit zu unterstützen«, umschreibt Landrat Manfred Müller die Zielsetzung des Kreises. Grünes Licht für ein solches Engagement hatte der Kreistag bereits im November letzten Jahres gegeben.
Im Auftrag des Kreises Paderborn hat die Paderborner Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement GmbH (gpdm) nun ein Konzept entwickelt, das den Betrieben ein »Rundum-sorglos-Paket« bietet und jungen Menschen mit »BANG«zur Lehre verhilft.
Und so funktioniert es: Unternehmen aus der Metallbranche bilden gemeinsam mit der gpdm einen Ausbildungsverein und werden von allem Aufwand befreit, der mit einer Ausbildung verbunden ist. So beinhaltet das »Rundum-sorglos-Paket« bereits das zeitaufwendige Auswahlverfahren. Der Ausbildungsleiter des »BANG«-Vereins wählt die geeigneten Jugendlichen aus und lädt zum Vorstellungsgespräch und Eignungstest ein.
In der Ausbildungsphase selbst werden die Lernorte Betrieb, Berufskolleg und Werkunterricht miteinander verknüpft. Für die Betriebe entfällt jeglicher Koordinations- und Organisationsaufwand, der Ausbildungsleiter übernimmt beispielsweise auch die monatliche Kontrolle der Berichtshefte, kontrolliert sogar Hausaufgaben und pflegt die Kontakte zur Schule. Die beteiligten Unternehmen müssen auch keine eigene Lehrwerkstatt für die Auszubildenden einrichten, sämtliche Inhalte der Grundausbildung werden in einem Trainingszentrum vermittelt.
»Profitieren tun alle Beteiligten: Unternehmen, die sonst nicht ausgebildet hätten, bekommen qualifizierte Fachkräfte und erhalten individuelle Unterstützung bei allen Ausbildungsaufgaben. Die Jugendlichen selbst bekommen nicht nur einen Ausbildungsplatz sondern eine Top-Ausbildung«, erläutert Markus Kamann, Geschäftsführer der gpdm, die Vorteile. Und es rechne sich auf jeden Fall, so Kamann. BANG selbst ist mit Erfolg erprobt: Bereits 2001 hatten sich erstmalig Betriebe aus dem Einzugsgebiet Hövelhof, Verl und Paderborn in einem Ausbildungsnetzwerk zusammengeschlossen. Heute zählt der dortige Verein 19 Mitglieder und Unternehmen, in denen 53 Jugendliche ausgebildet werden. Unternehmen aus der Metallbranche, die an einem Ausbildungsnetzwerk im südlichen Kreis Paderborn interessiert sind, können sich ab sofort beim BANG-Projektkoordinator Achim Gerling melden und informieren, Ruf 05251/7760-46. Im neuen BANG-Ausbildungsverein sind auch Fördermitglieder willkommen.
www.bang.gpdm.de.

Artikel vom 23.10.2004