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Neue Hoffnung für die
Eheberatungsstellen

Kirchenkreisverband hat noch nicht entschieden

Kreis Herford (per). Die Zukunft der Ehe- und Lebensberatung der Kirchenkreise Vlotho, Herford, Lübbecke und Minden ist weiter ungewiss, aber nicht hoffnungslos. »Die Karten werden neu gemischt«, sagte Frauke Brauns, Sprecherin des Kirchenkreises Herford auf Anfrage dieser Zeitung.

Ursprünglich hatte der Kirchenkreisverband beschlossen, die Beratungsbüros des Diakonischen Werkes in Bad Oeynhausen, Herford, Minden und Lübbecke aus Kostengründen Ende September zu schließen. Mit diesem Schritt sollen jährlich rund 180 000 Euro eingespart werden. Allerdings hatten sich anschließend nicht alle vier Synoden diesem Vorschlag angeschlossen. Während die Kirchenkreise Lübbecke und Vlotho die Aufgabe dieses Angebotes befürworteten, votierten Herford und Minden dagegen. »Da es jedoch einen einstimmigen Beschluss braucht, wurde die Angelegenheit zurück an den Kirchenkreisverband verwiesen«, erläutert Brauns.
Wegen der Sommerferien und des Wechsels im Amt des Superintendenten hat der Kirchenkreisverband seit der Abstimmung in den vier Synoden im Juli nicht wieder getagt. Und genau hier sieht die Sprecherin des Kirchenkreises Herford eine Chance auf den Erhalt der Ehe- und Lebensberatungsstellen. »Mittlerweile sind turnusmäßig neue Delegierte in den Gremien vertreten. Auch haben sich die Ausschüsse neu konstituiert. Die Karten werden neu gemischt.« Auch liege noch keine Zustimmung der Landeskirche vor.
Ein Termin, wann über das Schicksal der Mitarbeiter in den betroffenen Beratungsstellen entschieden wird, steht noch nicht fest. »Am 6. November tagt erst einmal die Synode des Kirchenkreises Herford, um über den Haushalt für das Jahr 2005 abzustimmen«, sagt Frauke Brauns. Dort soll unter anderem über ein Sparpaket in Höhe von 1,8 Millionen Euro entschieden werden. »Davon hängt dann auch die Höhe der Zuschüsse an den Kirchenkreisverband ab, um zu sehen, was man sich leisten kann und was nicht.« So teilen sich die vier Kirchenkreise die Kosten für gemeinsame Angebote und Einrichtungen, wie die Telefonseelsorge, Haus Reineberg, die Erwachsenen-Bildung oder eben die Ehe- und Lebensberatung.
Solange der Beschluss des Kirchenkreisverbandes aussteht, ist die Zukunft der Mitarbeiter in den vier Büros zwar ungeklärt, aber vorerst gesichert. »Das ist im Moment ein rechtsfreier Raum«, beschreibt es Frauke Brauns. Kündigungen könnten aufgrund fehlender Handlungsbasis selbstverständlich noch nicht ausgesprochen werden. Und selbst wenn es zur Schließung kommen sollte, würden die Angestellten, die zum Teil 15 Jahre und länger beim Kirchenkreis beschäftigt sind, nicht von heute auf morgen auf der Straße stehen.

Artikel vom 22.10.2004