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Dotchev fordert Serie

SC Paderborn 07 Gast an der Lübecker Lohmühle

Von Peter Klute
Paderborn (WV). »Auch wenn wir beim VfB Lübeck vor einer ganz schweren Aufgabe stehen und alles abrufen müssen, um das Spiel zu gewinnen: Es wird Zeit, dass wir uns mit einer Serie oben festsetzen.« Das sind klare Wort von Trainer Pavel Dotchev vor dem Regionalliga-Spitzenspiel des SC Paderborn 07 am Samstag (Anstoß: 14 Uhr) beim Zweitliga-Absteiger an der Lohmühle.

Nur zwei Mal gelang es dem Topfavoriten auf den Aufstieg im bisherigen Saisonverlauf, zwei Siege nacheinander einzufahren. Dem 2:1 zu Hause gegen Osnabrück folgte ein 1:0 bei den HSV-Amateuren, später ging dem 3:0 gegen Arminia Bielefelds Talentschmiede ein 2:0 bei Union Berlin voraus. Anschließend (0:3 gegen St. Pauli und 0:6 in Dortmund) wurde die jeweilige Mini-Serie aber jäh gestoppt.
Jetzt heißt es »Auf ein Neues«, obwohl die Lübecker Heimbilanz nicht unbedingt für einen Gäste-Dreier spricht. 15 seiner 21 Zähler holte der VfB vor heimischem Publikum, gewann fünf von sechs Spielen (wie die Paderborner) und musste sich nur dem VfL Osnabrück (0:1) geschlagen geben. »Die Lohmühle ist ein heißes Pflaster. Da erwartet uns ein volles Stadion«, meint Dotchev.
Dazu kommen die anhaltenden Paderborner Personalprobleme: Daniel Cartus, René Müller, Torwart Stephan Loboué (alle verletzt) und Dominic Peitz (gesperrt) fallen - wie berichtet - aus. Das bedeutet für Dotchev kaum Alternativen, daher ist mit wenig Veränderungen (»höchstens auf einer Position«) gegenüber der Startelf beim 4:3 gegen Düsseldorf zu rechnen. Wo er einen Wechsel in Erwägung zieht, wollte der Bulgare nicht sagen, hinten links bleibt aber auf jeden Fall alles beim Alten. Zwar war Thorsten Becker beim 4:3 gegen Düsseldorf schwächster Paderborner, ist aber in der Vierer-Abwehrkette nach wie vor gesetzt. »Semir Devoli ist auf einem guten Weg, aber noch nicht so weit, von Anfang an zu spielen. Und Stephan Maaß zeigt mir im Training nicht, dass er unbedingt spielen will. Er lässt es laufen. Außerdem ist Thorsten im Zweikampf der Stärkste aus diesem Trio und hat daher einen Vorsprung«, begründet Dotchev.
Gesetzt bleibt auch Alexander Löbe, dem gegen Düsseldorf sein zweites Saisontor gelang. Zu wenig für den Top-Torjäger der abgelaufenen Saison (19 Regionalliga-Tore für Absteiger Wattenscheid). Einen verbalen Volltreffer landete der Ex-Lübecker mit seiner Kritik in der Montagausgabe des WV (»Das Umfeld ist nicht zweitliga-reif«). Der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk bat den Stürmer in der Woche zum Gespräch und sagte gestern: »Das war sehr positiv, aber ich habe Alex aufgefordert, Kritik in Zukunft nur noch intern zu üben. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen und das dürfen wir nicht durch Unruhe gefährden.«

Artikel vom 22.10.2004