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Gartenparty in der Kulturfabrik

13. internationales Jazz-Festival Kreis Herford-Vlotho hochkarätig besetzt

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Ihre »Gardenparty« gehört zu den 80-ern wie »Schwarzwaldklinik« und Karottenhose. Die isländische Jazz-Rock-Formation »Mezzoforte« hatte es vor gut 20 Jahren mit diesem Hit bis auf die vorderen Chart-Plätze in ganz Europa gebracht. Die Jazzer aus dem hohen Norden sind eine der Attraktionen bei der 13. Auflage des internationalen Jazz-Festivals Kreis Herford-Vlotho.

Von Donnerstag, 11., bis Sonntag, 14. November, wird der Kreis dann wieder zur Metropole für Jazz-Fans aus ganz Nordwestdeutschland. Der Kreis Herford hat mit Unterstützung von Sponsoren (Sparkasse, Brauerei Felsenkeller, e.on) ein Programm auf die Beine gestellt, das sich nicht nur der »reinen Lehre«, sondern auch den Grenz- und populären Bereichen des Jazz verpflichtet fühlt. So spielt zum Auftakt am Donnerstag, 11. November, die bekannte Soul-Jazz-HipHop-Formation »Jazzkantine« in der Herforder Markthalle (20.30 Uhr). »Solch ein ÝgroßesÜ Konzert in der Markthalle hat sich bewährt«, sagt Organisator Gerhard Engelking. Ansonsten bleibt das Festival der Vlothoer Kulturfabrik treu. »Das wird auch vom Publikum immer wieder gefordert.«
Am Freitag, 12. November (20 Uhr), ist dort das Schweizer »World Quintet« zu sehen und zu hören, das seine Inspiration vor allem aus der Klezmer-Musik bezieht. Nach ihnen wird die Norwegerin Sidsel Endresen mit ihrer ungewöhnlichen Stimme, Lautmalereien und Vokalakrobatik vor das Publikum treten.
Der Samstag, 12. November, wird von »Mezzoforte« eröffnet (20 Uhr), gefolgt vom finnischen Trio »Töykeät«, das mit seiner Mischung aus Bop und Pop die humorvoll-unterhaltende Seite des allzuoft »verkopften« und ernsten Jazz zeigt. Noch eins drauf setzen in dieser Beziehung die »Slampampers« aus Holland, die Marx-Brothers des Jazz, bei der abschließenden Mitternachtsshow. Die Frauen haben dann am Sonntag, 14. November (11 Uhr), das letzte Wort und den letzten Ton: Das international besetzte »United women's orchestra« präsentiert in Big Band-Besetzung Eigenkompositionen. 18 Musikerinnen werden die Kulturfabrik-Bühne füllen.
Die Veranstalter erwarten an den vier Tagen rund 1500 Besucher. »Mittlerweile kommen rund ein Drittel der Gäste von außerhalb der Region. Das beweist die Anziehungskraft des Festivals«, sagt Engelking. Ohne Sponsoren sei eine solche Veranstaltung nicht zu bewältigen: Der 45 000-Euro Etat wird zu einem Drittel von Sponsoren finanziert, rund 40 Prozent werden durch den Kartenverkauf erwirtschaftet. Der Rest wird vom Kreis bezahlt.

Artikel vom 22.10.2004