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Gebote sind Lebenshilfe

Friedhardt Gutsche referiert am ersten Gesprächsabend

Steinhagen (fn). »Gott will, dass unser Leben gelingt. Seine Gebote sind keine Verbote sondern Lebenshilfe.« Das waren die zentralen Aussagen des ersten Abends der ev. Kirchengemeinde zu den zehn Geboten. Friedhardt Gutsche beschäftigte sich mit den ersten beiden der im zweiten Buch Mose überlieferten Regeln.

»Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir«, offenbart sich da zunächst in dem 3000 Jahre alten Text Gott seinem Volk. Und mit den Worten »Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen«, wendet sich Gott direkt an den einzelnen Menschen - so wie ein Vater zu seinem Kind spricht, erläuterte Friedhardt Gutsche. Nur aus der persönlichen Vertrauensbeziehung des Gläubigen zu seinem Gegenüber Gott werde der Sinn der Gebote auch heute noch mit Leben gefüllt, betonte er.
Als Direktor einer Ausbildungsstätte für Hauptamtliche in der kirchlichen Jugendarbeit konnte Gutsche auch ein Lied von der schwindenden Bekanntheit der zehn Gebote in unserer Gesellschaft singen. Sein Eindruck: Dort, wo die Gebote aus der Vertrauensbeziehung zum liebenden Gott gelöst werden, erstarren sie zu allgemeinen, oft als einengend empfundenen Gesetzen. Und später verlieren sie für die Menschen dann in den Konflikten ihres alltäglichen Lebens auch noch diese Bedeutung.
Als besonders sperrig wird oft das zweite Gebot empfunden. Doch mit seinem darin thematisierten Namen macht der heilige Gott den Menschen ein Gemeinschafts-Angebot, so Gutsche. »Das Hebräische Jahwe für Herr heißt übersetzt ÝIch will für euch da seinÜ.«, Und da schwinge kein Herr-Knecht-Verhältnis mit, sondern da werde die Treue Gottes und sein befreiendes Handeln zugesagt.
Der nächste Gesprächsabend am 27. Oktober um 20 Uhr beschäftigt sich mit dem dritten Gebot.

Artikel vom 22.10.2004