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Kirchengemeinde reist
auf die Insel der Götter

Delegation aus Löhne-Ort in Singapur und auf Bali

Löhne-Ort (LZ/per). Mit unzähligen Eindrücken im Gepäck sind 30 Mitglieder der Kirchengemeinde Löhne-Ort von einer Studienfreizeit nach Singapur und auf die Insel Bali zurückgekehrt. Was die 25 bis 83 Jahre alten Teilnehmer in diesen zwei Wochen erlebt haben, schildert Pfarrer Michael Hess für die LÖHNER ZEITUNG.

Anflug auf Singapur. Während die Motoren noch einmal aufheulen, gleitet die B 747 über den Indischen Ozean hinab auf den Stadtstaat an der Südspitze des malaysischen Archipels. Nach fast zwölf Stunden Flug sind die Passagiere froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Vor dem Flughafengebäude empfängt sie schlagartig eine extrem schwülwarme Luft, angefüllt mit dem Duft exotischer Blüten. Schon auf der Fahrt zum Hotel im Zentrum der Stadt wird deutlich, dass es sich hier um eine Weltmetropole ganz eigener Art handelt, die kein Reiseführer umfassend beschreiben kann.
So macht sich die Löhner Delegation zu Fuß, per Bus, U-Bahn und Taxi auf, die Atmosphäre Singapurs aufzuspüren. Zum Beispiel auf einem Abendspaziergang durch das arabische Viertel oder bei der Besichtigung der Überreste der Stadtgründung aus britischer Kolonialzeit. Nicht zu vergessen das berühmte »Raffles-Hotel« und Denkmal für den Begründer der Stadt. Beim sonntäglichen Gottesdienst begrüßt Pastor Daniel Tan die Löhner Reisegruppe in seiner fast bis zum letzten Platz gefüllten Kirche an der Orchard Road.
Überwältigt von den vielen Eindrücken, startet die Gruppe mit dem Flugzeug in Richtung Äquator. Ihr Ziel: Bali, die Insel der Götter. Aus der Luft sind unzählige Lichter zu sehen, die wie Glühwürmchen über dem Wasser schweben. Es sind die Buglampen der Fischerboote - Einbäume mit Auslegern, die in der Bucht von Kuta am Abend ausschwärmen.
Im Hotel »Dhyana Pura«, das der evangelischen Kirche von Indonesien gehört, bezieht die Reisegruppe Quartier. Das hübsche Gebäude liegt direkt am Strand, so dass man ständig das Meer rauschen hört und ein leichter Wind die Schwüle mildert. Von hier aus führen interessante Exkursionen unter Leitung von Wolfgang Moning, der Jahre lang für die indonesische Kirche gearbeitet hat, über diese Insel vulkanischen Ursprungs. Mit Kratern, Seen und Flüssen, terrassenförmigen Reisfeldern, riesigen Tälern, Palmenhainen und stillen Buchten bietet Bali einen unendliche Vielfalt an Naturschönheiten.
Vom Einfluss der holländischen Kolonialzeit ist wenig zu entdecken. Viel öfter begegnet man dem alles prägenden Hinduismus. Opferstätten vor den Häusern, Prozessionen auf der Straße, Feierlichkeiten in den Tempeln zeugen von dieser Religion. Der Besuch bei Vorbereitungen zu einer siebenfachen Leichenverbrennung gehören genauso zum Programm wie Gottesdienste in christlichen Gemeinden mit einem Abendmahl am Erntedankfest.
Eine Fahrt nach Blimbinsari im Nordwesten der Insel führt zu einem Kinderheim. Hier wird den Besuchern bewusst, dass die in einem so genannten Dritte-Welt-Land sind, in dem die Entwicklung ins 21. Jahrhundert ruckartig vollzogen wurde. Auch diese zwiespältige Erfahrung bleibt den Löhnern im Gedächtnis.
Zum Abschied regnet es das erste und einzige Mal während des Aufenthaltes auf Bali, was die Abreise etwas leichter macht. Beladen mit vielen Eindrücken, die erst noch verarbeitet werden müssen, kehrt die Gruppe nach einem 30-stündigen Rückreisemarathon wohlbehalten ins herbstliche Löhne zurück.

Artikel vom 22.10.2004