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Am Grafensonntag Abschluss der Reisesaison

Georg Pfau hält Rückblick vor Seniorenrunde - Fahrt nach Diepholz beschert viele Eindrücke

Espelkamp (WB). Die siebte und für das Jahr 2004 letzte »Sonntagsrunde unterwegs« des DRK-Senioren-Büros führte zur Grafenstadt Diepholz. Unter der Leitung von Georg Pfau und örtlicher Begleitung verbrachten die Teilnehmer erlebnisreiche Stunden.

Unter sachkundiger Führung wurde die Altstadt Diepholz am »Grafensonntag« erkundet. Im Jahr 1380 verlieh Edelherr Johann der III. »Thefholte« die Stadtrechte. 150 Jahre später erhielt das Geschlecht der Diepholzer Edelherren den Grafentitel. Der ehemalige Regent der Grafschaft Diepholz veranstaltete jährlich ein Fest für die Bürger.
Der Diepholzer Heimat- und Gewerbeverein übernahm die Tradition: In historischen Kostümen fahren »Graf und Gräfin« mit einigen Gesellschaftsdamen in einer historischen Pferdekutsche durch die Straßen und lassen sich huldigen. Viele Mitwirkende sind in historischer Bekleidung unterwegs, so auch die unterschiedlichen Musikgruppen.
Einige der Espelkamper Senioren ließen es sich bei ihrem Besuch in Diepholz nicht nehmen, die 133 Stufen des Schlossturmes zu erklimmen. Belohnt wurden sie mit dem informativen Angebot des Museums, das in sieben Stockwerken Exponate der Diepholzer Stadtgeschichte und der Arbeitswelt zeigt. Das Turmfundament stammt noch aus den Jahren 980 bis 1030. Der zwölfeckige Turm mit den 3,50 Meter dicken Wänden erhebt sich in 43 Meter Höhe. Der Schlossturm ist gleichzeitig das Wahrzeichen von Diepholz. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Schloss mehrmals durch Brand und Kriege zerstört worden. Es dient heute als Gerichtsgebäude.
Das Tuchmachermuseum war für die Espelkamper sehr beeindruckend. Brautleute nutzen gern die Möglichkeit, sich in der historischen Umgebung trauen zu lassen. Die »Münte« ist neben dem Schloss ein Gebäude mit herausragender geschichtlicher Bedeutung für die Stadt Diepholz. Das ehrwürdige Haus wurde zum Jahreswechsel 1514/15 von dem Münzmeister Lambert Vlemink gekauft. Angeblich hat er trotz seiner damaligen Tätigkeit für die Edelherren nebenbei Münzen angefertigt, worauf sich der Bischof zu Münster von ihm trennte.
Auf der Heimfahrt ließ Georg Pfau noch einmal die Fahrten dieses Jahres Revue passieren und lud die Mitfahrer zur Silvesterfeier ein. Unter dem Motto »Silvester allein, das muss nicht sein!« wolle man allen Interessierten die Gelegenheit bieten, gemeinsam den Jahreswechsel zu verbringen. Näheres dazu ist im Seniorenbüro in Espelkamp zu erfahren, wo auch die Anmeldungen entgegengenommen werden.

Artikel vom 23.10.2004