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Menschen in unserer Stadt
Marion Null
Selbstständige Dienstleisterin

Sie hat im Prinzip schon alles gemacht: Garten umgraben, Hemden bügeln, telefonischen Kundenservice, Kurierfahrten, Schreibarbeit. So weit gefächert sich die Tätigkeiten anhören, so flexibel muss auch ihr Terminkalender sein. Marion Null hat sich ihren Beruf als selbstständige Dienstleisterin genau so ausgesucht, weil er zu ihrem Lebensnaturell passt.
»Ich bin ein aufgeschlossener Charakter, der gern mit Menschen zu tun hat«, sagt die Vlothoerin. Bis vor zwei Jahren arbeitete sie noch in einem Betrieb und tat nur nebenher ihren Bekannten und Nachbarn mal einen Gefallen. Gelernt hatte Marion Null Hauswirtschafterin. Ihr ging vieles mit Spaß von der Hand, was anderen Mühsal bereitete. Aus den Gefälligkeiten wurde ein Nebenjob, auf den sich die Unternehmerin eine neue Existenz aufgebaut hat. »Ich habe kombiniert, was ich kann und gerne mache und wo ich meine Hilfsbereitschaft angemessen honoriert bekomme«, sagt Marion Null.
Als geborene Schulz profitierte sie von Anfang an von Mundpropaganda. Mittlerweile rührt sie aber auch die Werbetrommel. Denn »offen gesprochen kennt mich unter dem Namen meines Mannes kein Mensch«. Auch sei »Null« im Schubladendenken mancher potenzieller Kunden kein Name, sondern eine Qualitätsbezeichnung, und deshalb manchmal hinderlich. »Wer mir aber einmal seine Hemden oder sein Haus anvertraut hat, gehört jetzt zu meinen Stammkunden«, gibt sich das »Mädchen für alles« selbstbewusst.
So wie die Tätigkeiten im Job ist auch das Privatleben von Marion Null durchaus spontan und kurzfristig. Zu ihren Leidenschaften zählen Motorbootfahrten. Doch nur bei schönem Wetter zieht es sie zusammen mit ihrem Mann für ein paar Stündchen in den Kurzurlaub auf die Weser. In allen Lebenslagen dabei ist Pudelmischling »Wuschel«. Als das Ehepaar Null - beide sind berufsbedingt selten Zuhause - ihre Katzen im Tierheim Eichenhof abgab, »hatte ich den Wuschel nach Sekunden am Bein kleben.« Seitdem hat Marion Null in dem Vierbeiner, den das Tierheim aus einer Tötungsstation in Madrid freikaufte, einen treuen Begleiter bei ihrer täglichen Arbeit.
Björn Schüßler

Artikel vom 29.10.2004