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»Robbie« ist Musik in Kinderohren

Tag der offenen Tür am 6. und 7. November in der Yamaha Musikschule

Von Silvia Scheideler
Delbrück (WV). Jana ist gerade einmal elf Monate alt, »Mama« oder »Papa« kann sie noch nicht sagen. Trotzdem kennen ihre Eltern schon jetzt das musikalische Talent ihrer kleinen Tochter. Obwohl Jana bis jetzt nur brabbeln kann, summt sie schon fünf Melodien. Gelernt hat sie das gemeinsam mit der Robbe »Robbie« und dem gleichnamigen Programm für die Musikalisierung von Kindern. Mitmachen können Babys zwischen vier und 18 Monaten mit ihren Eltern.

»Robbie« ist in seiner Art einzigartig und wurde von der Yamaha Musikschule entwickelt. Demnächst wird es das Programm auch in der Delbrücker Musikschule am Alten Markt angeboten. Schulleiter Jürgen Quandt glaubt an den Erfolg von »Robbie«: »Das einmalige Konzept wird schnell Mütter und Babys begeistern.« Dass die Erfahrung mit Musik schon im Babyalter die Entwicklung von Intelligenz und die Leistungsfähigkeit des Gehirns fördert, belegen Forschungsergebnisse der Erziehungs- und Musikwissenschaft. »Das heißt aber nicht, dass mit den Kindern zielgerichtet gelernt wird«, betont Musikschulleiter Quandt. Kern des Konzeptes sei das freie entdeckende Lernen. Babys und Kinder verfügen über hoch leistungsfähige Lernmechanismen. Alles, was ein Baby sieht, hört, schmeckt, berührt und riecht, beeinflusst die Art und Weise, in der sich das Gehirn aufbaut - auch Musik. »Für jede Erfahrung und Entwicklung gibt es ein Zeitfenster, wenn es sich nach einem gewissen Zeitpunkt schließt, fällt uns das Lernen viel schwerer. Ein Beispiel dafür ist das Lernen einer zweiten Sprache im Erwachsenenalter«, erklärt der Diplom-Pädagoge.
»Robbie« wendet sich an alle Eltern, die ihren Kleinstkindern die Gelegenheit geben möchten, ihre Sinneserfahrungen und ihre Umwelt musikalisch zu erleben. Einmal in der Woche für jeweils 45 Minuten wird das Fachpersonal der Delbrücker Musikschule die Neugierde und Faszination von maximal zehn Kinder kräftig ausnutzen.
Unterschiedliche Musikinstrumente wie beispielsweise Rasseln, Spielzeuge und Gegenstände aus der Alltagswelt tragen dazu bei, dass »Robbie« für Kinder und Eltern interessant bleibt. Themen wie beispielsweise Baden, Schlafen gehen, Essen, Fortbewegen, Zähne bekommen, Sprechen lernen, Krankheit und Wickeln spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. »Phasen der Anspannung und Entspannung wechseln sich ab«, berichtet Quandt, der das Programm gemeinsam mit zwei ausgebildeten Fachkräften anbieten wird. Jede Menge Musik und rhythmische Bewegungen, ob auf dem Schoß der Mutter oder liegend in einem schwingenden Tuch, sprechen die Kleinsten an.
Eltern, die sich für »Robbie« interessieren, können an einem Informationsabend teilnehmen. Der erste Info-Termin ist am 3. November um 19.30 Uhr in der Salzkottener Yamaha Musikschule (Am Stadtgraben 1), der zweite Abend findet am 4. November in der Delbrücker Musikschule ebenfalls um 19.30 Uhr statt. Dort können Interessierte mehr über Musizieren als »Königsweg« der Erziehung zu einer gebildeten Persönlichkeit erfahren. »Musik und Musizieren fördern das Sozialverhalten, die Entwicklung der Intelligenz, die Leistungsfähigkeit des Gehirns und die ganzheitliche Entwicklung des Menschen wie keine andere Betätigung«, betont Pädagoge Quandt.
Über Anschluss-Programme für ältere Kinder und mehr über »Robbie« ist am Tag der offenen Tür mit Probeunterricht am Samstag, 6. November, und Sonntag, 7. November, zwischen 10 und 16 Uhr in der Yamaha Musikschule in Delbrück zu erfahren. Weitere Informationen zu »Robbie« und zum Angebot der Musikschule auch telefonisch unter Tel.: 05250/933391.

Artikel vom 22.10.2004