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Spiel es noch einmal, Rob!

Trainer-Text wird zum FCG-Hit- Capretti statt Block

Gütersloh (dh). Wer kennt ihn nicht? Sam, den legendären Klavierspieler aus »Rick's Cafe Americain« im Film-Klassiker »Casablanca«. »Spiel es noch einmal, Sam«, fordert Ingrid Bergmann in ihrer Rolle als Ilsa Lund den farbigen Pianisten auf, der daraufhin »As time goes by« anstimmt. Kleine Parallele: Im nicht ganz so legendären Gütersloher Stadtcafe legt Rob Reekers seit geraumer Zeit immer die gleiche Platte auf. Also: Spiel es noch einmal, Rob!

»Dann will ich das Tonband mal wieder abspielen«, grinste der Trainer des FC Gütersloh 2000 auch in dieser Woche wieder, und brachte den Tophit zum besten, der den heimischen Oberligisten in den Tabellen-Charts von Rang 17 schon bis auf Platz neun geführt hat: »Die gleiche Einstellung wie zuletzt zeigen, gut dagegenhalten, wenig zulassen und vorne selbst die Chancen nutzen«, spulte der Niederländer sicher seinen Text herunter und fügte vor etwaigen Nachfragen an: »Alle sind fit.«
Damit wäre im Prinzip auch alles gesagt. Ach ja, der Name des Gegners fehlt noch, der sich in die Reihe der bislang sechs Teams (inklusive Verl im Pokal) einreihen soll, die Robert Hietkamp im Gütersloher Kasten in Serie nicht überwinden konnten. Der SV Schermbeck begrüßt am Sonntag den FCG, und Fritz Grösche ist heilfroh, »dass der Kunstrasenplatz dort noch nicht fertig ist.« So kommen die Dalkestädter als eines der wenigen Teams noch in den »Genuss« auf dem holprigen Schermbecker Rasen-Geläuf ihr Können zu demonstrieren. Und das war vor allem in den jüngsten 45 Minuten nicht ohne.
Zentrale Figur im Spiel der Hausherren ist Florian Dondorf, der beim 3:3 im Hinspiel der Vorsaison (nach Gütersloher 0:3-Rückstand!) zwei Mal traf. »Ihn gilt es in den Griff zu bekommen, denn er ist einer der besseren Oberligaspieler«, mahnt Rob Reekers, dem der bemerkenswert gute Gesundheitszustand seiner Aktiven auch am Sonntag wieder die Qual der Wahl beschert. Sollte der von einer Erkältung geschwächte Rino Capretti bis zum Abschlusstraining am heutigen Samstag wieder bei Kräften sein, so wird der 22-Jährige im defensiven Mittelfeld die Position von Sebastian Block übernehmen. Weitere Änderungen in der Anfangself gegenüber dem Auftritt gegen Eintracht Rheine plant der Niederländer indes nicht. Wer nicht zum Kader zählen wird und somit wohl die Kreisliga-Reserve verstärken wird, entscheidet der Coach ebenfalls nach dem heutigen Abschlusstraining.
Alles in Butter also rund um den Heidewald. »Es sind viele Dinge, die mir ein gutes Gefühl geben. Vor allem brennt jetzt hinten nicht mehr so viel an. Ein Verdienst der gesamten Mannschaft«, befindet Reekers, und Fritz Grösche ergänzt: »Einige sind jetzt eben bereit, die Drecksarbeit zu machen, um andere zu stärken.« Soll heißen: Wer in der Offensive seine Qualitäten hat, der soll seine Kräfte vordergründig auch dort einbringen - und umgekehrt gilt dies für die Defensivspezialisten. »Wenn jeder das macht, was er kann und zudem diszipliniert auftritt, dann sieht es gut aus«, führt Grösche fort und sieht den FCG noch längst nicht am Ende seiner Aufholjagd: »Die Mannschaft glaubt wieder an ihre Stärke und sieht, was sie erreichen kann. In punkto Teamgeist haben wir dazugewonnen, das Auftreten ist jetzt ein ganz anderes.«

Artikel vom 23.10.2004