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Luftlinie ist besser als »airline«


Zu Begriffen wie Airlines, Airports und Snipers in deutschen Zeitungen meint dieser Leser:

Dagegen, dass in Ihrer Redaktion die von Nachrichtenagenturen eingehenden Meldungen in dieser oder jener Form bearbeitet werden, ist natürlich nichts einzuwenden, vorausgesetzt, dass dabei der Inhalt nicht entstellt oder gar verändert wird. Warum sich jedoch eine im Ostwestfälischen angesiedelte Tageszeitung darin gefällt, unnötigerweise und gleich serienweise englische Ausdrücke wie »Airline« oder »Airport« unters Volk zu bringen, wo es doch die deutschen Wörter Luftlinie und Flughafen genau so gut tun, bleibt mir rätselhaft.
Vermutlich soll das Einstreuen englischer Bezeichnungen Weltläufigkeit vermitteln oder den Anschein eines besonders flotten Schreibstils vermitteln. Beides wird jedoch in der Meldung über amerikanische Heckenschützen dann doch sehr überansprucht. Sind Sie wirklich davon überzeugt, dass das amerikanische Wort »Sniper« in Ihrem deutschsprachigen Leserkreis bereits so verankert ist, dass Sie es ihm so ganz ohne »Gänsefüßchen« und dazu noch in einer deklinierten deutschen Pluralform meinen, vorsetzen zu können?
Wenn das dringende Bedürfnis bestehen sollte, den deutschen Begriff »Heckenschützen« in den Gelben Sack zu stecken, weil er nicht mehr zeitgemäß erscheint und womöglich nicht aussagekräftig genug ist, dann meinetwegen her mit dem amerikanischen Sniper und in den »Duden« damit, aber gefälligst in deutscher Schreibweise als »Sneiper«. Bei »Streik« hat das doch auch geklappt. . . 
JÜRGEN HIMSTEDT33129 Delbrück

Artikel vom 18.06.2005